Mittwoch, 7. März 2007

Krippen und kein Ende

Von der staatlichen (Kleinst-) Kinderbetreuung verspricht sich die Heilige Ursula das Heil. Dazu gibt es einen wunderbaren Diskussionsstrang da Feminismuskritik .

Mit Zustimmung von Nick will ich einige Texte hier in meinem Blog darstellen, sie sind lesens- und bedenkenswert:


Titel: Kinderdeponien: Die Kollektivisten proben den Durchmarsch!
Verfasst am: 11.02.2007, 18:34

Familiennetzwerk Deutschland:

Ursula von der Leyen verkündet massiven Ausbau der Krippenplätze
Familiennetzwerk Deutschland: Verheerender Plan mit nicht absehbaren Folgen!
Deutlicher Warnruf kommt auch aus Schweden: Die Deutschen zitieren uns als Vorbild. Doch unser gesellschaftlicher Zustand ist durch die Fremdbetreuung der Kleinsten vernichtend!
Bis zum Jahr 2013 will die Bundesfamilienministerin zusätzlich 500.000 Krippenplatze für Kinder unter drei Jahren einrichten. Wenn dafür das Grundgesetz geändert werden müßte, sollte es daran nicht scheitern", wird von der Leyen am 9.2.2007 in der Süddeutschen Zeitung zitiert.

Deutliche Kritik kommt vom Familiennetzwerk Deutschland: Schon wieder ein Angriff, ja sogar eine Drohung von der Bundesfamilienministerin gegen Familien. Also von einer Institution, die eigentlich für Familien sein müßte. Die künftige Gesellschaft wird die zerstörerischen Folgen nicht mehr bewältigen können. Was sich hier anbahnt ist eine gesellschaftliche Katastrophe, die Ursula von der Leyen zu verantworten hat.

Kinder ab einem Jahr fangen zwar an, sich für andere Menschen zu interessieren, aber nur solange die primäre Bindungsperson, in der Regel die Mutter, in der Nähe ist. Das Interesse der Kleinen ist von kurzer Dauer, denn in diesem Alter dominiert noch das Alleinspiel.

Der neuerdings ständig benutzte Begriff "frühkindliche Bildung" lenkt uns in die falsche Richtung. Ursprünglich hieß es "Frühkindliche Bindung, bekannt aus der Bindungsforschung. Diese belegt, daß Bildung für Säuglinge und Kleinkinder letztrangig ist. Das wichtigste ist die Bindung, denn sie ist das Fundament für die weitere Entwicklung. Das zu frühe Auflösen der Bindung verursacht oft lebenslängliche Beeinträchtigungen in der seelischen und geistigen Entwicklung.

Wie verheerend die Folgen sein können, verdeutlicht ein Brief von Anna Wahlgren aus Schweden, die in Skandinavien als Kinderexpertin Nummer Eins gilt:

Liebe Mütter in Deutschland, Schweden ist das große Vorbild für Sie in Deutschland, wo es um Vereinbarkeit von Familie und Beruf geht, um höhere Geburtenzahlen und um sogenannte frühkindliche "Bildung" in staatlichen Kinderkrippen. So höre und lese ich bei meinen zahlreichen Kontakten nach Deutschland. Deutsche PolitikerInnen, JournalistInnen WissenschaftlerInnen werden nicht müde, das schwedisch-skandinavische Familienmodell zur Nachahmung anzupreisen. Deshalb wende ich mich heute an Sie mit einer dringenden Warnung: Schweden ist kein kinderfreundliches Land! Der schwedische Wohlfahrtsstaat taugt nicht als Modell für Familienfreundlichkeit, denn Kinder und alte Menschen werden beiseite geschoben und es geht Ihnen schlecht dabei. Kleine Kinder, ganztags fremdbetreut, lachen wenig, sie spielen nicht frei, phantasievoll und unbekümmert. Unsere Kindertagesstätten entpuppen sich nach 25jähriger Erfahrung als das größte soziale und wirtschaftliche Desaster. In den Schulen herrscht Gewalt, Eltern und Lehrer werden bedroht, jedes dritte schwedische Kind leidet an einer psychologischen Störung. Depressionen, Alkohol- und Drogenprobleme unter Jugendlichen nehmen in beängstigender Weise zu. Jedes Jahr begehen 100 Kinder Selbstmord. Wie konnte es dazu kommen?

Zuerst wurde der Ruf der Nur-Hausfrauen in den Schmutz gezogen, um ihnen dann ihre Rechte zu entziehen. Dann wurde der durchschnittlichen Familie mit nur einem Einkommen die Existenzmöglichkeit genommen durch Änderungen in der Besteuerung. Massive Propaganda für ein frühes Weggeben der Kinder in Tagesstätten hat bewirkt, daß junge Eltern häufig einen totalen Mangel an Selbstvertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten als Eltern haben.

In den Gesetzesbüchern ist das Wort Familie durch das Wort Haushalte ersetzt worden.

Enorme Beträge werden in das System der Kindertagesstätten investiert. Doch diejenigen, die ihre Kinder selbst aufziehen wollen, erhalten nichts. In Deutschland beobachte ich in letzter Zeit auffallend ähnliche Tendenzen. Unsere Kinder in Schweden verlieren ihr Zuhause und ihre Familien viel zu früh.

Deshalb appelliere ich an Euch deutsche Mütter: Rettet Euren Kindern wenigstens die ersten drei Jahre! Gebt Eure unter Dreijährigen nicht ohne Not in institutionelle Betreuung! Keine fremde Person ist in der Lage, Eurem Kind die Liebe und Aufmerksamkeit entgegen zu bringen, die der liebenden Verbindung zwischen Euch und Eurem Kind entspricht. Kinder wollen den Alltag mit uns teilen, nicht nur besondere Augenblicke an zwei kurzen Stunden nach Feierabend. Erreichbar und präsent wollen sie ihre Mütter haben. Die Mutter ist Grundnahrungsmittel für ihr kleines Kind. (Ende des Briefes)

Anmerkung von Nick: Da die Freunde der kollektivistischen Kinderdeponien (auch die in diesen Foren hier) immer gerne mit dem demagogischen Schlagwort vom angeblichen "Mutterkult" polemisieren (mit Vorliebe verbunden mit dem Adjektiv "nationalsozialistisch"), sei eigens darauf hingewiesen, daß Frau Wahlgren hier keineswegs einem solchen das Wort redet, sondern einfach den Ergebnissen der Bindungsforschung Rechnung trägt, derzufolge die Mutter in den ersten drei Jahren die "primäre Bezugsperson" für den Säugling und das Kleinkind ist und sein muß. Väter haben nun mal u.a. schwach entwickelte Milchdrüsen. Mit zunehmendem Alter wird der Vater entsprechend immer wichtiger für das Kind. Seine Aufgabe besteht v.a. im Herausführen des Kindes aus der (zunächst notwendigen!) Symbiose mit der Mutter. Frau Wahlgren's Absicht ist es nicht, den Vater aus der Erziehung herauszudrängen, ganz im Gegenteil - um gleich im Vorfeld den 'üblichen Verdächtigen' ihren gewohnten Geifer aus ihrem Gesicht zu wischen. Die Hornissenkönigin UvL wird zur gruseligen Vollstreckerin finsterster, kollektivistischer Asozialisierungsprogramme, die man bisher nur von linken Kollektivisten und weltverbessernden Menschenzüchtern kannte. Diese Tante muß weg! Schreibt an die Bundestagsabgeordneten der Union für euren Wahlkreis! Die Unruhe in der Union ist groß deswegen! In diesen Spalt muß man jetzt eindringen und ihn nach Kräften verbreitern! Nick


Titel: Re: Kinderdeponien: Die Kollektivisten proben den Durchmarsch
Verfasst am: 11.02.2007, 20:11

Liebe Mütter in Deutschland,

Schweden ist das große Vorbild für Sie in Deutschland, wo es um Vereinbarkeit von Familie und Beruf geht, um höhere Geburtenzahlen und um sogenannte frühkindliche "Bildung" in staatlichen Kinderkrippen. So höre und lese ich bei meinen zahlreichen Kontakten nach Deutschland. Deutsche PolitikerInnen, JournalistInnen WissenschaftlerInnen werden nicht müde, das schwedisch-skandinavische Familienmodell zur Nachahmung anzupreisen.

Deshalb wende ich mich heute an Sie mit einer dringenden Warnung: Schweden ist kein kinderfreundliches Land! Der schwedische Wohlfahrtsstaat taugt nicht als Modell für Familienfreundlichkeit, denn Kinder und alte Menschen werden beiseite geschoben und es geht Ihnen schlecht dabei. Kleine Kinder, ganztags fremdbetreut, lachen wenig, sie spielen nicht frei, phantasievoll und unbekümmert. Unsere Kindertagesstätten entpuppen sich nach 25jähriger Erfahrung als das größte soziale und wirtschaftliche Desaster. In den Schulen herrscht Gewalt, Eltern und Lehrer werden bedroht, jedes dritte schwedische Kind leidet an einer psychologischen Störung. Depressionen, Alkohol- und Drogenprobleme unter Jugendlichen nehmen in beängstigender Weise zu. Jedes Jahr begehen 100 Kinder Selbstmord. Die Mutter als primäre Bezugsperson in den ersten Lebensjahren- jeder Primitivenhorde ist dies geläufig. Nun soll man nicht meinen, dies sei in Skandinavien nicht bekannt: sehr wohl kennt man die Effekte der elternlosen Erziehung (vgl. Paul Federn u.a. Es ist dort gewollt- ein weiteres sozialistisches Erziehungsexperiment nach dem Niedergang des real existierenden Sozialismus (die Folgen jener kollektiven Erziehung kann jeder Besucher der ehemals sozialistischen Staaten erkennen an der ethisch- moralischen Verwahrlosung der Menschen dort): der Mensch hatte in erster Linie die absoluten Wahrheiten des Politbüros zu lieben und sich ihnen zu unterwerfen. Der Jungsozialist, Lebensborn, die Janitscharen- kein Unterschied, vater- und auch oft mutterlose Gesellen zumeist. In Skandinavien indes hängt man noch gerne der Illusion vom „demokratischen Sozialismus“ an, ein Irrglaube, der auch in den GrünInnenhirnen hier weit verbreitet ist. Die absolute Wahrheit der reinen Lehre wurde dort wie hier ersetzt durch den Relativismus neomarxistischer Prägung, siehe Genderismus, siehe die beliebten Dekonstruktivisten, vermischt mit heidnisch- mystischen Naturkulten (Öko oder gemeinsames Menstruieren in Vollmondnächten auf dem Blocksberg, Matriarchatskult) und dem Rousseau’schen Gutmenschendenken. ‚Familienzusammenhalt’ existiert dort nicht mehr, Patchwork ist der Zustand in der ‚Normalfamilie’, ein brutales Steuersystem engt die persönlichen Optionen gnadenlos ein. Wer nun meint, mit ‚PISA’ sei der große Wurf gelungen: der Anteil sog. Elendsmigranten an der Bevölkerung ist wesentlich geringer als hier, die Schulleistungen der Kinder der bildungsnahen deutschen Mittelschicht können sich trotz ideologischer Manipulationen durchaus mit ihnen messen- die Zahl psychisch kranker Kinder und Jugendlicher ist aber immens hoch (Schulen ohne festangestellte Psychofuzzies undenkbar) und sehr viele finden nur Arbeit in den aufgeblähten Staatsbetrieben (in Schweden sind 34% aller Arbeitsplätze im Öffentlichen Dienst), mentale Verwahrlosung mit ernsthaften Persönlichkeitsstörungen (autistische Verhaltensweisen) ein riesiges Problem (wer einmal die flächendeckenden Alkoholexzesse finnischer und schwedischer Jugendlicher gesehen hat, weiß wovon ich rede). Es ist kein Zufall, dass Schweden und Finnland bei der Gewaltkriminalität und Sexualstraftaten (ausdrücklich ohne Berücksichtigung des berüchtigten Hurenparagraphen) ganz oben in der ersten Liga mitspielen. Die finnische und schwedische Gesellschaft ist mittlerweile abhängig von den Transferleistungen ihrer ‚Gastarbeiter’ in Norwegen und dem englischsprachigen Raum, eine sehr hohe Zahl hat sich dort verdingt und diese Länder sind dabei, wie wir Auswanderungsland für Fachkräfte zu werden. Eine schwere wirtschaftliche Krise ist dort mittelfristig unausweichlich, denn die Zahl der Transferleistungsempfänger ist noch höher als bei uns- die ganzen ‚Staatsbediensteten’ müssen schließlich dazu gerechnet werden. Aufgrund ihrer räumlichen und kulturellen Nähe lohnt es sich sehr, ein Auge auf die Entwicklung dort zu haben. Sie sind uns schätzungsweise 10- 15 Jahre voraus.



Auflösung der Familie als Folge der Globalisierung
Diethelm Raff

Die sogenannte Globalisierung ist ein Trick.

Mit ihr begründen sowohl die linken Zentralisten als auch die Vertreter der Grosskonzerne, dass sie uns Menschen alles wegnehmen wollen, was dem Zusammenleben der Bürger dienlich ist und das selbstbestimmte Leben ermöglicht.

Dazu gehört nicht nur die Zentralisierung aller Lebensbereiche durch die Verschiebung von Entscheidungskompetenzen auf Kantons- oder Bundesebene und noch weiter auf EU- oder Uno-Ebene bzw. sonstigen internationalen Absprachegremien. Dazu gehört auch, dass man den Schutz der Bürger vor dem Zugriff der Globalisierungsdespotie aufhebt.

In diesem Rahmen ist es auch zu sehen, dass es die Familie als natürliche und ursprüngliche Form des Zusammenlebens nicht mehr geben soll und die Erziehung aus den Händen der Eltern genommen wird.

Globalisierung: Verbundenheit der Menschen auflösen.

Für die Durchsetzung der Globalisierung braucht es willfährige Menschen, die nirgends verbunden sind und deshalb die Entscheidungen der “führenden Eliten” in ihren Absprachegremien folgsam ausführen. Deshalb darf es keine selbstbestimmten Bürger mehr geben, sondern nur noch “korporierte Bürger”.
Die unabhängige Familie kann die Heranbildung von Untertanen stören. Deshalb muss ihr die Erziehung von Kindern entrissen werden. Die Familie darf darüberhinaus nicht mehr die natürliche und grundlegende Einheit der Gesellschaft sein, wie sie in den allgemeinen Menschenrechten richtigerweise bezeichnet wird (Art. 16.3). Wir müssen aber feststellen: Der Mensch kann nur frei sein, wenn er als soziales Wesen zumindest in der Familie sein Leben frei gestalten kann. Deshalb wird die Familie in allen demokratischen Staaten vor dem Zugriff des Staates in besonderer Weise geschützt. Deshalb haben die Eltern ein besonders geschütztes Erziehungsrecht. Familie als Verwaltungseinheit statt seelischer Heimat..

In der globalisierten Welt soll es diese Familie nicht mehr geben. Familie wird deshalb zu einer Verwaltungseinheit des Staates umdefiniert und damit ihres besonderen Schutzes entledigt: Rund um die Welt definieren die Anhänger der Globalisierung die “Familie” plötzlich als das “Zusammenleben von verschiedenen Personen für eine bestimmte Zeit”. Eine Wohngemeinschaft gilt deshalb als eine Familie genauso wie Bauarbeiter, die für einige Wochen in Baracken zusammenwohnen. Die Familie verliert damit ihre eigentliche Bedeutung. Auch im marxistisch inspirierten “Wort der Kirchen” in der Schweiz vom September letzten Jahres wird Familie nur noch als “Zusammenleben von Erwachsenen mit Kindern” bezeichnet und als “soziologisch anerkannte Institution, die für das Fortbestehen der Gesellschaft unabdingbar ist”. Das entspricht weder dem katholischen Naturrecht noch dem internationalen Recht noch den psychologischen Erkenntnissen über die Beziehungsbildung bei Menschen. Familie heisst nämlich auch, dass man für andere Menschen lebenslang Verantwortung übernimmt, zuerst die Eltern für die Kinder und im Erwachsenenalter auch die Kinder für die Eltern. Familie bedeutet, den Kindern den Gang ins Leben zu ermöglichen, mit ihnen Gemeinschaft zu verwirklichen, nicht nur am gleichen Ort zu leben, ihnen Grundlagen für das Leben in vielerlei Hinsicht zu bieten, sowohl was die seelische Sicherheit angeht als auch was viele Fähigkeiten angeht, die für ein gemeinschaftliches Leben nötig sind. Die Familie fördert die Verbundenheit und hilft, Sittlichkeit zu entwickeln, Konflikte im Sinne des Gemeinwohls zu lösen, fähig zu werden, soweit es die Gesundheit erlaubt, einen Beitrag für alle zu leisten. Die Förderung von Familie, in der diese Ansprüche so weit wie möglich verwirklicht werden ist Voraussetzung für ein glückliches Zusammenleben von Eheleuten und für das gemeinschaftliche Zusammenwirken von Menschen auf allen Ebenen. Marxisten und Grosskapital arbeiten für die Globalisierung zusammen Wir wundern uns manchmal, dass die Aufhebung des eigenständigen Bürgers und aller vom Staat unabhängiger Zusammenschlüsse so schnell voranschreitet und fragen uns, welche Kräfte da zusammenwirken. Eine öffentliche Anwort hat kürzlich einer der marxistischen Chefideologen in der Schweiz, Jakob Tanner, gegeben. Er erklärte an einer Veranstaltung mit Gesinnungsgenossen, dass die Marxisten in der Schweiz bis 1991 keine Chance hatten, ihre Ideen durchzusetzen. Nach der EWR-Abstimmung 1992 seien FDP-Vertreter der Grosskonzerne auf sie zugekommen und hätten erklärt, jetzt müssten endlich die alten Mythen über die Schweiz aufgehoben werden. Tanner und seine Kollegen bekämen Platz auch im führenden Wirtschaftsmagazin “Bilanz”, um damit anzufangen. Erstaunlicherweise hätte die Redaktion von Bilanz den Titel seines Beitrages gegen das schweizerische Selbstverständnis noch verschärft. Das Angebot der Zusammenarbeit von Grosskonzernen und Marxisten hängt wahrscheinlich nicht nur damit zusammen, dass es Konzernchefs wie Daniel Vassella von Novartis gibt, die zu den marxistischen Stosstrupps gehörten (trotzkistische Fraktion). Nachdem Tanner jahrelang wegen seiner diktatorischen marxistischen Einstellung nicht zum Professor an der Universität Zürich ernannt worden war, haben ihm seine Förderer aus den Kapitalkreisen eine Professur ermöglicht. Seine Aufgabe ist es jetzt, zusammen mit anderen Marxisten eine neue Historikergeneration auf die Globalisierung einzuspuren. Ein Produkt dieses Deals ist die Zusammensetzung der Bergier-Kommission und deren “Forschungen” - eine Repetition dessen, was die Marxisten seit Jahrzehnten behaupten. (Es sei daran erinnert, dass der erste vorgeschlagene - nicht linientreue - Präsident der Kommission, Professor Urs Altermatt, vom Zuger Trotzkisten Josef Lang verunglimpft worden ist, keinen Schutz erhalten hat und zum Rücktritt gezwungen worden ist). Es verwundert aus dieser Sicht der Dinge nicht, dass die Bergierkommission die Grosskonzerne von einer Schuld weitgehend entlastet. So kommt auch die Firma von Bundesrat Villiger ungeschoren davon, eine Firma, die er am Abend der Uno-Abstimmung im Rahmen der “Globalisierung” den Schweizern entzogen und nach China verschoben hat. Es geht auch beim “Bergier-Projekt” vor allem darum die “mentale Grunddisposition” der Schweizer umzubauen (Andreas Gross), womit der Wert des Friedens, der Neutralität, der direkten Demokratie, der Unabhängigkeit, des Föderalismus, der freien Zusammenschlüsse und der Familie zerstört werden soll. Die Erziehung unter die Kontrolle des Staates bringen Wenn wir diese Tatsachen im Hintergrund haben, so können wir uns auch direkt am kommunistischen Manifest orientieren, um zu erfahren, was uns diese neue Koalition aus Marxisten und Grosskonzernen aufzwingen will.

Dort lesen wir: “Wir Kommunisten entreissen die Erziehung dem Einfluss der herrschenden Klasse, (.. indem wir an die Stelle der häuslichen Erziehung die gesellschaftliche setzen” (Marx, Engels: Manifest der kommunistischen Partei, Dietz Verlag Berlin 1970, S. 63) . Marx und Engels stellten 10 Punkte auf, die sie ausdrücklich als “despotische Massregeln” bezeichneten. Mit diesen sollte ihre Diktatur durchgesetzt werden, zu der ausdrücklich die Abschaffung der Gewaltenteilung gehört und ebenso die Abschaffung der bürgerlichen Freiheiten wie Gewissens- und Religionsfreiheit. Einer dieser 10 Punkte ist die “öffentliche und unentgeltliche Erziehung aller Kinder” (S. 66/67).

Auf Uno-Ebene findet die Abschaffung der Familie seit dem Kinderrechts-Gipfel mit der Kinderrechts-Konvention statt. In dieser Konvention wird, neben verschiedenen sinnvollen Artikeln, das Recht der Eltern auf Erziehung ihrer Kinder massiv eingeschränkt. Diese Konvention wurde von fast allen Staaten der Welt unterschrieben, ohne dass eine Diskussion unter den Bürgern stattgefunden hätte. Die Schweiz hat diese Konvention, im Moment noch mit einem Vorbehalt bezüglich der Elternrechte, angenommen, setzt sie aber innerhalb des Departements der Trotzkistin Dreifuss in allen Teilen schnell um. In Deutschland sorgt dafür die in der DDR sozialisierte Christine Bergmann, die erklärt: “Familie ist dort, wo Kinder sind. Punkt.” (21.7. 98 auf dem Klartext Forum) Beobachten wir also genau: Beispielsweis lesen wir am 13. März diesen Jahres in der NZZ den Titel: “Kleinkinder brauchen mehr als die Mutter”. Im Inhalt lesen wir, dass der Staat für Kleinkinder Kinderkrippen bereitstellen soll. Da die Meinungsmanipulatoren die Parole durchgegeben haben, dass jede neue Forderung positiv für möglichst alle Menschen klingen muss, ohne dass jemand Nachteile zu befürchten hat (die sogenannte win-win-Strategie), wird auch der schädliche Verlust der Mutter für Babys und Kleinkinder über lange Tageszeiten umformuliert als Gewinn für das Kind. Ideologischer Stosstrupp für die Auflösung der Familie in der Schweiz ist die 1995 gegründete “Eidgenössische Koordinationskommission für Familienfragen” (EKFF), deren Präsident seit zwei Jahren Jürg Krummenacher ist. In dieser Kommission sitzt wohl ein Vertreter von “Pro Familia”, aber kein Vertreter der grossen schweizerischen familienfördernden Organisationen. Durch die Umdeutung des Familienbegriffs im Departement der Trotzkistin Ruth Dreifuss treten ja seit kurzem auch Marxisten mit Vehemenz für die “Unterstützung der Familien” ein, vor allem für die Vereinnahmung der familiären Aufgaben durch den Staat. Auf parlamentarischer Ebene dient dafür die SP-Initiative Jacqueline Fehr, mit der 60 000 bis 100 000 neue Krippenplätze geschaffen werden sollen, die aber wegen des besseren Klanges “familienergänzende Betreuungsplätze” genannt werden. Aufhebung der privaten Kleinkinderbetreuung Aus der marxistischen Logik ergibt sich, dass die Betreuung von Kleinkindern unter staatliche Kontrolle gebracht werden muss. Deshalb darf es keine privaten Einrichtungen geben oder noch weniger gestandene, erfahrene Eltern als Betreuer für Notfälle zum Beispiel als Lösung innerhalb der Gemeinden. Man unterstellte deshalb die Kleinkindbetreuer der staatlichen “Qualitätskontrolle”, die beinhaltet, dass die Betreuer mit einer “Ausbildung” auf die richtigen ideologischen Wege geführt werden und andere private Angebote keinerlei Unterstützung erhalten dürfen. Eltern soll das Recht auf Erziehung ihrer Kinder genommen werden Neu fordert Mireille Chervaz Dramé, die Leiterin der Genfer Zulassungsstelle für Betreuungsplätze, auf der Jahrestagung der Koordinationskommission für Familienfragen, dass der Staat zusammen mit der Wirtschaft und den Eltern die Verantwortung für die Kleinkinderziehung übernimmt. Das bedeutet nichts anderes, als dass die Eltern von den Gemeinden oder von ihrer Firma einfordern können, dass sie finanziell für ihre Kinder aufkommen und für diese einen Betreuungsplatz anzubieten haben. Gleichzeitig bedeutet dies aber auch, dass die Eltern ihr Erziehungsrecht für ihre eigenen Kinder verlieren, weil sie nicht mehr alleine die Verantwortung tragen. Den Eltern wird damit das Recht genommen, ihre Kinder gemäss ihren eigenen Werten zu erziehen. Damit der Einfluss des Staates auf die Kinder schneller durchgesetzt werden kann, forderte diese Eidgenössische Kommission, dass die Kinderzulage nicht mehr den Kantonen untersteht, sondern dem Bund. Damit soll den Bürgern die Möglichkeit in den einzelnen Kantonen genommen werden, über diese Massnahme abzustimmen, sie ihren eigenen Wünschen entsprechend zu regeln. Zentralisiert können auch leichter die UNO und Eu-Normen übernommen werden. Mit diesen Massnahmen wird darüberhinaus die Forderungen der marxistischen Feministen in der Uno umgesetzt, die in allen Uno-Dokumenten der 90er Jahre wie z.B. in der Agenda 21die Kinderkrippen als Voraussetzung für die Umgestaltung von Werten, Einstellungen, Verhalten, Kulturen und Strukturen in der ganzen Welt fordern. Es wundert also nicht, dass an der Jahrestagung der Eidgenössischen Koordinationskonferenz für Famlienfragen erklärt wurde, dass die “Bereitstellung von familienergänzende Betreuungsangebote zu den wichtigsten Elementen der Familienpolitik zählt”, der Familienpolitik des Departements Dreifuss.

Ideologische Begründung für die Kinderkrippen

Die Meinungsmanipulatoren lieferten an dieser Tagung gleich auch eine ideologische Begründung für die Trennung von Mutter und Kind schon im frühesten Alter. In der ganzen Geschichte seien die Kinder von mehreren Personen betreut worden und nicht nur von der Mutter. Das sei sogar sinnvoller als die alleinige Erziehung durch die Mutter. Da schon das Baby Interesse an den Mitmenschen zeige, sollten auch andere Erwachsene und Kinder in den Alltag integriert werden. All dem kann zugestimmt werden, mit der Einschränkung, dass die anderen Erzieher fast immer in der Geschichte Grosseltern, Verwandte, grosse Geschwister oder teilweise Nachbarn waren, zu denen das Kind über lange Jahre eine Verbundenheit entwickeln konnte und tragende menschliche Beziehungen entstehen konnten. Das ist nicht zu vergleichen mit Angestellten, die nach 1 oder 2 Jahren nicht mehr im eigenen Umfeld vorhanden sind, selbst wenn die Betreuer emotional sehr zugewandt sein sollten. Weiterhin war in der Geschichte das kleine Kind normalerweise nicht über viele Stunden von den Beziehungspersonen getrennt. Die Schlussfolgerung des Berichts widerspricht deshalb den wissenschaftlichen Erkenntnissen völlig: Eine Kinderkrippe sei für die kindliche Entwicklung ein Vorteil. Störung der kindlichen Entwicklung durch Kinderkrippen Wir wissen aus den Ostländern vor allem aus der DDR und der Tschechei, wie schädlich die Kinderkrippen für die Kinder sind, weil sie eine lange Trennung von der Mutter beinhalten und die Beziehungsbildung, die Bildung des Urvertrauens, das für das gesamte Lebensgefühl des Menschen von grösster Bedeutung ist, stören oder gar verunmöglichen. Wir wissen aus der Tschechei, dass dort die Sterblichkeitsrate sehr hoch war, die Kinder einen massiven Entwicklungsrückstand hatten, aggressiver waren und weniger kooperativ. (Dunovsky, J.: Morbidität von Kindern in Kinderkrippen in der Tschechoslowakei. In: Der Kinderarzt. 21. Jahrgang, S. 1180-1187). Die negativen Auswirkungen der fast vollständig durchgeführten Krippenerziehung in der Tschechoslowakei und in der DDR waren so massiv, dass sogar der kommunistische Staat Tschechoslowakei in den 80 Jahren anfing, die Erziehung in der Familie zu fördern. Bei der Betreuung in den Kinderkrippen, insbesondere unter 3 Jahren, fehlt dem Kind die emotionale Konstanz mit der Hauptbindungsperson, die für die Entwicklung des Urvertrauens notwendig ist. Ein Kind, das sich nicht auf die Mutter verlassen kann, weil sie für dieses Kind über lange Strecken des Tages nicht erreichbar ist, bleibt innerlich unruhig. Selbst wenn sich Kinder in der Kinderkrippe äusserlich anpassen, was oft nicht der Fall ist, können beim Kind massive psychische Störungen entstehen. Aufgrund solcher wissenschaftlicher Ergebnisse schickt man Kinder frühestens mit 3 Jahren in den Kindergarten, viel eher aber zu einem späteren Zeitpunkt und dort auch nur für 2 oder 3 Stunden, damit das Kind nach dieser Zeit wieder die Hauptbeziehungsperson, normalerweise die Mutter, erreichen und erleben kann. Unter diesen Umständen kann der Kindergarten für Kinder, insbesondere Einzelkinder, die nicht unter Nachbarskinder eingebunden sind, ein Vorteil sein, falls der Kindergarten darauf ausgerichte ist, eine Gemeinschaft zu bilden. Dann kann das Kind Kooperation erlernen. Je nach Alter ist eine Abwesenheit von über 4 bis 6 Stunden für Kinder über 3 Jahren ein Problem, auch weil die einzelnen Kinder emotional nicht in gleicher Weise angesprochen werden können wie durch die Mutter - auch weil in Kinderkrippe oder Kindergarten viele Kinder im gleichen Alter durch einen Erwachsenen betreut werden. Kinder erziehen statt betreuen Gezielt ausgeblendet wird in der neuen Rechtfertigungsideologie für staatliche Erziehung, dass ein Kind erzogen werden muss. Betreuung alleine reicht nicht aus. Erziehung beinhaltet, dass sich Eltern mit den Kindern innerlich so weit verbinden, dass sie ihnen Zuwendung und Orientierung geben, zuverlässig sind und nicht nur während der Arbeitszeit vorhanden sind. Es ist nötig, dass viele Bürger aufmerksam die Vorgänge in der Welt verfolgen. Es ist nötig, dass wir die Bedingungen für ein friedliches Leben formulieren, verbreiten und miteinander diskutieren, zu denen auch der Aufbau tragender Beziehungen in der Familie gehört. Das verhilft uns allen dazu, den Grund für die schnelle Zerstörung der Grundlagen für ein friedliches Zusammenleben besser zu verstehen und darauf aufbauend einzufordern, wie wir unser Leben selbstbestimmt leben wollen. Wir können es nicht zu lassen, dass eine kleine Clique international und in jedem Land die Menschen in autoritäre, kriegerische Verhältnisse stürzt und uns das Leben aus reinem Machtstreben, geostrategischen und Rohstoffinteressen zur Hölle macht. Entschlossenes Zusammenstehen gegen diese Angriffe auf die Kultur der Liebe und des Friedens ist gefordert. Zürich, 24. 03. 2002



Titel: Um die Kinder muß es gehen
Verfasst am: 16.02.2007, 23:55

von Christa Meves

Europa setzt auf Fortschritt.
Die Nationen schauen über ihre Grenzen und vergleichen sich – vor allem, was die innere Organisation anlangt. Sie haben nämlich erkannt, daß alle ein bisher in der Geschichte unbekanntes Problem haben: Es wachsen nicht mehr genug Kinder nach. Europa schrumpft, ehe es sich schon voll konstituiert hat. Die Großfamilien sterben aus, Jugendkriminalität und psychische Erkrankungen boomen. Immer deutlicher wird, daß eine große Zahl von Eltern und schließlich sogar von Lehrern mit den Kindern nicht mehr zurecht kommen – die Eltern haben nicht mehr genug Zeit für sie, die Lehrer kämpfen nicht selten vergeblich gegen eine lärmende, unkonzentrierte Masse von Schülern, die Jugendarbeitslosigkeit ist unerträglich hoch. Was tun? Dem jungen Europa fällt in dieser Situation ein alter ideologischer Lieblingsgedanke ein: Weg mit dem Unsicherheitsfaktor Familie samt ihrem Unsicherheitsfaktor individueller Erziehung: Laßt Vater Staat die Sache übernehmen, einheitlich (und deshalb gerecht), durchorganisiert und mit klaren Chancen für alle. Kinderkrippen für die Säuglinge und Kleinkinder, Kindertagesstätten für die 3-6-Jjährigen, und ab dann ein einheitliches Ganztagsschulsystem. Je mehr bedrängt die einzelnen Nationen sind , um so lieblicher erscheinen ihnen diese Schalmeien; denn erstens fällt dann die „Falle Mutterschaft“ für die emanzipierte Frau aus. Sie kann – mit nur kurzen Unterbrechungen kontinuierlich als Wirtschaftsfaktor erhalten bleiben, Die Fessel der Eltern an ihre Brut – besonders auch für die Väter - verringert sich. Kompetent ausgebildete Erzieher bieten eine größere Gewähr für erzieherischen Erfolg, so meint man.
Gut gedacht – aber auch gut gewußt? Fällt nicht vielleicht irgend jemandem ein, daß diese Idee bereits einmal als Großexperiment der Sowjetunion siebzig Jahre lang durchgepaukt worden ist. So lange, bis alles nachhaltig am Boden lag, so lange, bis Gorbatschow bilanziert: Die Kollektiverziehung war es, die uns zerstört hat.
Vor allem aber: Welche Erziehungsform ist für mehr Menschen erfolgreicher und – was doch wohl überhaupt gefragt werden müßte: Wie erleben denn die Kinder diese Erziehungsform? Was ist für sie bekömmlich, was nicht? Um das wirklich zu beurteilen, stehen mehrere Wissenschaften parat, die sich – oft schon über Jahrhunderte – hauptberuflich mit dem Kind beschäftigen: Die Pädagogik, die Entwicklungspsychologie und – jüngeren Datums – die Kinderpsychotherapie, die Psychopathologie sowie (weniger ideologieanfällig) die Neurobiologie und die Hirnforschung. Die Aussagen dieser Wissenschaften geben ein anderes und sehr viel gewichtigeres Bild über die Notwendigkeiten ab, die es der kostbaren Pflanze Mensch möglich macht, sich seelisch gesund – und vielleicht sogar auf das jeweilige genetische Optimum – zu entfalten. Abrißhaft soll versucht werden, diese neuen Ergebnisse zusammenzufassen. Erst vor zirka dreißig Jahren ist in der Medizin die Erkenntnis aufgekeimt, von welch großer Bedeutung für das Sichwohlfühlen des Kindes und damit für den Tenor seiner weiteren Entwicklung bereits die Schwangerschaft ist. Neu mußte gelernt werden, daß erschreckende Erlebnisse der Mutter z.B. schon wenige Wochen nach der Zeugung – von dem Augenblick an, an dem das sich konstituierende Nervensystem und das Herz zu arbeiten beginnen – mit ihr auch das Kind in Angst und Schrecken zu versetzen vermögen. Das zu erkennen hat die Computertomographie jetzt möglich gemacht. Die Contergankatastrophe lenkte zum ersten Mal die Mediziner mit einem tiefen Schock darauf hin, daß die Plazenta keineswegs – wie lange angenommen – eine undurchlässige Schutzhülle ist. Das bewirkte, daß eine neue Vorsicht entstand: Gegen Gifte wie Alkohol, Rauschgift und die Fülle der Medikamente, die den Markt bevölkern. Ein ganz neuer Schreck ist z. B. im Hinblick auf die Tranquilizer aufgetaucht: Die beruhigenden Wundermittel gegen Streß, die Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer, sind in den Verdacht geraten, das sich konstituierende Gehirn des Kindes nachhaltig zu schädigen. Und eine weitere Nachricht aus der Gynäkologie: 50% der Schwangerschaften in Deutschland enden mit einem Abort, nicht nur allein, weil man diese Kinder nicht haben will und Abtreibendes in Szene gesetzt wurde, sondern weil die Mütter einfach zu dünn sind, um Mutterleib sein zu können oder wenn physische Störungen geschahen. Was also braucht das Kind in seinen ersten neun Lebensmonaten im Mutterleib? Möglichst wenig Streß, möglichst viel Gesunderhaltung seiner Mutter und ihrer ausschließlich gesunden, ausreichenden Ernährung unter Ausschluß von Giftstoffen, möglichst viel Rücksicht der Umwelt auf diesen störanfälligen Umstand. Haben wir in unseren modernen Leben bisher diesen neuen Forschungsergebnissen Rechnung getragen? Sind wir bereit, diese Erkenntnisse hinreichend genug zu verbreiten, so daß zumindest die werdenden Eltern in Selbstverantwortung diese Grundnotwendigkeiten für ihr Kind umsetzen können? Davon kann keine Rede sein. Nicht weniger leichtfertig und ignorant wird häufig mit den Problemen um die Geburt umgegangen. Narkosen während des Geburtsvorgangs können den Kindern schaden. Ein Kaiserschnitt ebenso wie eine Periduralanästhesie – ohne einen zwingenden lebensnotwendigen Grund – nur um die Schmerzen nicht aushalten zu wollen, kann sich als ebenso ungut herausstellen wie die Einleitung der Geburt lediglich aus irgendwelchen terminlichen Gründen. Wir haben es zu respektieren, daß es bestimmt ist, wann das Kind das Licht der Welt erblickt. Wer sich darüber hinwegsetzt, kann unter Umständen einen Streßpegel im kindlichen Gehirn hervorrufen, der es unruhig und unausgeglichen werden läßt. Und zwar keineswegs in den ersten Lebensmonaten allein. Aber wie erst bestätigen sich die schon lange vorhandenen Vermutungen der Entwicklungspsychologen über die Bedeutung der frühen Kindheit für die Persönlichkeitsentwicklung durch die Ergebnisse der neuen Hirnforschung! Viel Nähe durch die Mutter, viel Nahrung aus ihrem Leib, viel Zärtlichkeit, viel Ansprache durch sie braucht das Kind in seinen ersten beiden Lebensjahren, wenn sich der Computer in seinem Kopf zur Höchstleistungsfähigkeit aufbauen soll. Erstaunlich sind die Forschungsergebnisse, die bestätigen, daß die leibliche Muter in der ersten Lebenszeit ihrer Kindes als die optimale Bezugsperson gemeint ist; denn Mutter und Kind sind weiterhin in einem feingliedrigen System aufeinander eingestellt. Das Kind kennt, wenn es geboren wird, den Herzschlag seiner Mutter, es kennt ihre Stimme, ja sogar den richtigen Geschmack ihrer individuellen Milch, der ähnlich ist wie das Fruchtwasser. Es ist in einer speziellen Weise zufrieden, wenn das eintritt, was es gewissermaßen erwartet. Es erwartet, wenn es sich meldet, angelegt zu werden und sich satt zu trinken, aus einer Quelle, die sich auf die Bedürfnisse des Kindes automatisch einstellt, nämlich nach Angebot und Nachfrage. Es wird von Todesangst erfüllt, wenn das über lange Zeit nicht geschieht, wenn man z. B. das Neugeborene, um es „artig zu machen“, nächtelang schreien läßt. Es wird auch artig – aber mit der Grundstimmung von Resignation und dem Keim zu einer lebenslang währenden Anfälligkeit zur Depression. Und in dem Augenblick, wo das Gehirn den Gesichtsinn des Kindes fertig gestellt hat – das geschieht einige Wochen nach der Geburt - prägt sich das Kind nun außerdem noch das Gesicht der sich über es beugenden Mutter mit einer wie darauf fixierten Nachhaltigkeit ein. Es muß ihr Gesicht wissen; denn das ist die Garantie dafür, sich an die zu halten, die ihm sein Überleben garantiert. Wenn dieser Garant lange Zeit ausfällt, so empfindet das Kind das als Lebensbedrohung und antwortet darauf – so sehen die Forscher jetzt – mit einem erhöhten Cortisolspiegel, was der Umwelt durch anhaltendes Schreien und schlaflose Unruhe deutlich wird. Nicht irgend jemand – selbst nicht der Vater und nicht die Großmutter, erst recht aber nicht irgendwelche noch so gut ausgebildeten Säuglingsbetreuerinnen können die leibliche Mutter in Vollgültigkeit ersetzen. (Allenfalls in der Not; denn dann frißt selbst der Teufel Fliegen). Aber im besten Fall ist die leibliche Mutter hormonell auf diesen ersten strengen Dienst am Kind eingestellt. Sie verfügt über einen automatisch funktionierenden sog. „Ammenrapport“, d. h. sie wird aktiviert, wenn das Kind sich meldet, und sie wird mit einer solchen Liebe, einer solchen Zuwendungsbereitschaft ausgestattet, daß sie darüber sogar ihren Ehemann geradezu aus dem Blickfeld verlieren kann. Der Vater kann das allerdings auch alles mit viel Bereitschaft und Mühewaltung lernen, aber keineswegs mit der gleichen Unmittelbarkeit, wie sie der leiblichen, seelisch gesunden Mutter nach der Geburt ihres Kindes zur Verfügung steht. Was geschieht, wenn man Kindern darüber hinaus in dieser ersten Lebenszeit fortgesetzt Trennungen von seinem Lebensgaranten zumutet? Das wissen wir nicht erst seit gestern durch die Bindungsforschung: Sie werden zunächst unwirsch, (ja, sie vermeiden es, ihrer Mutter strahlend lächelnd ins Gesichts zu sehen!). Später sind sie überempfindlich, ohne Selbstwertgefühl, oft nimmersatt in Bezug auf Materialien, einschließlich von Essen und Trinken, oft von gleichgültiger Dickfällig- und Erfolglosigkeit, was sich alles im Teufelskreis verstärkt. Diese Forschungsergebnisse sind um so gewichtiger, als sich durch zahlreiche Studien international bereits herausgestellt hat, wie bedeutsam es für die gesamte weitere Entwicklung ist, daß diese Entfaltungsbedingungen erfüllt werden; denn Kinder, denen seine Urerwartungen während der Aufbauphase des Gehirn erfüllt wurden, sind nicht allein zufriedener und damit ruhiger, sondern gleichzeitig von einer unbändigen Neugier auf das Leben erfüllt. Und das bewirkt, daß sie wesentlich lernfähiger sind, so daß sich ihre Synapsen, diese milliardenhaften Verbindungen zwischen den Neuronen, in optimaler Fülle so entfalten, daß Kinder mit einer solchen Befriedung ihrer Bedürfnisse am Lebensanfang, im Alter von zehn Jahren den weniger natürlich gepflegten intellektuell um zwei Jahre überlegen sind. Sie sind aber eben auch weniger anfällig, bei Superstreß zu dekompensieren, sie sind glücklicher, maßvoller, ausgeglichener und deshalb auch gemeinschaftsfähiger und auf der ganzen Linie erfolgreicher. Wollen wir glückliche Kinder? Wollen wir Eltern sein, deren Einsatz für die Kinder sich durch liebevolle Nachkommen bezahlt macht? Wollen wir auf ein gedeihliches, christliches Abendland mit einer Hochkultur und einer gesunden Wirtschaft hoffen durch Menschen, die so viel Lebenskraft mitbekommen haben, daß sie in der Lage sind, über den Tellerrand ihres kraftvollen Ego hinauszuschauen und sich für die vielen einzusetzen? Dann sollten wir schleunigst auf ein sehr sorgfältiges natürliches Aufwachsen unserer Kinder – besonders während der Entfaltungsphase des Gehirns bedacht sein und das heißt, dem Kind seine natürlichen Grundbedürfnisse zu erfüllen, und das heißt in die Praxis umgesetzt: Mutter und Kind eine ungestörte Phase zu gönnen, in der es durch sie die Basis erhält, die es für ein erfolgreiches, befriedigendes Leben unabdingbar braucht. Natürlich ist mit Erziehungskunde und einer Familienpolitik, die sich um die Ermöglichung eines gesunden Lebensansatzes bemüht, noch nicht alles getan. Es muß grundsätzlich in unser aller Bewußtsein, daß Kinder Geschöpfe sind, die ähnlich wie unsere Obstbäume einer sorgsamen phasenspezifischen Betreuung bedürfen, wenn sie gute Früchte tragen sollen. Für die Spezies Mensch gehört dazu, daß sie individuell angelegt sind und allein über die Beachtung ihrer Individualität gemeinschaftsfähig werden. Nicht dadurch, daß man sie als Säuglinge zusammenrottet, gelingt das, sondern indem man sie durch konstante Betreuung, wie nur die Familie sie bietet, liebesfähig macht, so haben die Langzeitstudien an Krippenkindern in den USA ergeben. Phasenspezifisch erziehen heißt, auch die Dreijährigen aus diesen Gefüge nicht ganztägig herauszureißen, sondern sie allmählich an die Gleichaltrigen zu gewöhnen. Das sollte behutsam geschehen, mit einem nur allmählichen Aufstocken der Stunden, in denen die Kinder familienfern bleiben. Und auch die Grundschulzeit sollte – bei gesunden Familienstrukturen - noch eine Zeit sein, in der man aus der Lerngemeinschaft auch wieder entlassen wird, um in Freizeitbeschäftigungen eine Ahnung zu bekommen, wo die individuellen Begabungen angesiedelt sind. Nur eine Gesellschaft, die das Glück, und das heißt die seelische Gesundheit der jungen Generation, fest als eine unaufgebbare Priorität in den Blick nimmt, wird Zukunft haben. Denn das hat sich längst erwiesen: Wer bei seinen politischen Programmen nur kurzsichtige Ziele der Erwachsenen im Blick hat, kann auf die Dauer nur Niedergang hervorrufen. Der Mensch im künstlichen Leben der Industrienationen darf es sich nicht herausnehmen, die Menschen über die ihm gesetzten natürlichen Grenzen hinaus zu manipulieren. Das sollte sich das junge Europa schnellstens auf seine Fahnen schreiben. (Von der Homepage von Christa Meves)


Berlinale-Film "Zirkus is nich" über Kinderarmut:
"Die größte Armut ist die emotionale"

Deutschlands Kindern geht es nicht besonders gut - gerade erst hat das eine Unicef-Studie belegt. Die Regisseurin Astrid Schult zeigt in ihrem Dokumentarfilm "Zirkus is nich" eins dieser Kinder: den achtjährigen Dominik aus Berlin-Hellersdorf. Die Filmemacherin und die Sozialarbeiterin im Berliner Kinderzentrum "Die Arche", Mirjam Müller, sprachen mit tagesschau.de darüber, welche Formen der Vernachlässigung von Kindern sie bei ihrer Arbeit erfahren haben. tagesschau.de: Frau Schult, Ihre Dokumentation "Zirkus is nich" hat auf der Berlinale für viel Aufsehen gesorgt, weil sie ein immer drängenderes Problem in Deutschland zeigt: die Armut und Vernachlässigung von Kindern. Wo haben Sie Ihren achtjährigen "Hauptdarsteller" getroffen? Astrid Schult: Dominik hat mich bei meinem Besuch im Kinder- und Jugendzentrum "Die Arche" in Berlin-Hellersdorf herumgeführt. Ich fand es toll, daß es so eine Einrichtung gibt, gleichzeitig hat es mich aber auch erschreckt, daß es so etwas inzwischen auch geben muß. tagesschau.de: Frau Müller, Sie arbeiten als Sozialpädagogin in der "Arche". Hat sich die Situation für Kinder in den letzten Jahren verschlechtert? Mirjam Müller: Ja. Immer mehr Kinder, Jugendliche, aber auch ganze Familien kommen regelmäßig zum Essen zu uns. Wir geben mittlerweile allein in Hellersdorf täglich mehr als 500 Essen aus. Seit der Einführung von Hartz IV suchen die Menschen nach mehr Hilfe, nach mehr Halt. tagesschau.de: Woran erkennt man die neue Kinderarmut? Müller: Teilweise tragen die Kinder kaputte Schuhe, schlechte Kleidung oder Kleidung, die nicht den Wetterverhältnissen angemessen ist. Und sie haben Hunger. Es gibt Kinder, die stecken überall Essen ein, um vorzusorgen, weil sie nicht wissen, ob es zu Hause ausreicht. tagesschau.de: Laut einer Unicef-Studie leiden Kinder in Deutschland nicht nur materielle, sondern auch emotionale Not... Müller: Die größte Armut, die wir sehen, ist tatsächlich die emotionale. Viele Kinder fühlen sich alleine gelassen und haben keine Bezugsperson. Sie kommen auch deshalb zum Essen zu uns, weil sie mit Menschen am Tisch sitzen wollen, die ihnen zuhören. In vielen Familien wird gar nicht mehr gesprochen. Da sitzt dann jedes Kind in seinem Zimmer mit dem Fernseher und ißt sein eigenes Abendbrot. Oder Kinder müssen - wie im Fall von Dominik - in die Verantwortungsrolle eines Erwachsenen schlüpfen, weil die Eltern nicht genug Kraft haben. Schult: Dominik ist mit seinen acht Jahre für seine Mutter der Ansprechpartner, was die Lebensplanung angeht. Und jemand, mit dem sie ihren Alltag gemeinsam bewältigt. Als Kind wünscht man sich wohl manchmal auch eine andere Art der Aufmerksamkeit. tagesschau.de: Woher kommt diese Kraftlosigkeit dieser Eltern? Schult: Das hat sicher etwas mit der beruflichen Perspektivlosigkeit zu tun. Zugleich findet ein ganz starker Rückzug in die eigenen vier Wände statt - viele sitzen den ganzen Tag vor der Glotze. Die Menschen tauschen sich nicht mehr untereinander aus und verlieren so den Anschluß an die Außenwelt. Müller: Diese Perspektivlosigkeit ist in Hellersdorf extrem ausgeprägt. Dort sagen schon Jungendliche mit 17 Jahren oder jünger: 'Wir wollen nicht mehr, wir haben keine Lust mehr aufs Leben.’ Sie haben schon von klein auf wenig Bildung mitbekommen, brechen die Schule ab oder werden zu früh schwanger und haben dadurch keine Ausbildung. Sie kennen nur das Milieu um sich herum - das ist fast schon eine Art Ghetto. Und dort herrscht ganz viel Hoffnungslosigkeit. Schult: Im Fall von Dominiks Mutter ist das auch nicht ganz unberechtigt: Sie hat vier Kinder von zwei Männern, die sich von ihr getrennt haben. Sie hat keine Ausbildung, also beruflich kaum eine Perspektive, keinen großen Freundeskreis, der sie auffangen könnte. Sie versucht zwar, ihre Rolle als Mutter auszufüllen und ihre Kinder so gut es geht großzuziehen. Aber ihr eigenes Leben ist für sie abgeschlossen. tagesschau.de: Welche Rolle spielen die abwesenden Väter? Müller: Eine große. Ich hatte vor ein paar Tagen eine Unterhaltung mit einem Kind. Es sagte: 'Mein Papa ist entweder Steven oder Marcel oder ich weiß auch nicht. Aber irgend jemand muß doch mein Papa sein.' Wir haben viele Jungs, die total verweichlicht sind, weil sie keine männliche Bezugsperson haben, an denen sie sich messen können. Schult: Als ich Dominik gefragt habe, was sein größter Wunsch ist, hat er gesagt: 'Daß Papa zurückkommt.' tagesschau.de: Wenn die Eltern überfordert sind, wer muß dann einspringen? Schulen, Jugendämter? Schult: Die Schulen sind mit der Aufgabe der Erziehung überfordert. Es ist ja schon anstrengend genug, einen Haufen eher unaufmerksamer Kinder zu unterrichten. Sie können nicht all das übernehmen, was die Eltern nicht schaffen. Und selbst wenn, dann kommen die Kinder nach Hause und erleben dort das Gegenteil, was ihnen in der Schule beigebracht worden ist. Müller: Viele engagierte Lehrer stoßen einfach auch an ihre Grenzen: Wenn Du mehr mit dem Jugendamt zu tun hast als mit dem Schulbuch, dann ist das einfach nur traurig. Und auch die zuständigen Jugendamtmitarbeiter haben zum Teil 100 Fälle oder mehr gleichzeitig. Natürlich können sie niemals das einzelne Kind im Blick behalten. tagesschau.de: Familienministerin Ursula von der Leyen hat angekündigt, ein Frühwarnsystem für vernachlässigte Kinder aufzubauen. Könnte das eine Lösung sein? Müller: Ich sehe die große Chance darin, daß sich die Ämter und Einrichtungen besser aufeinander abstimmen. Im Idealfall könnte dann zum Beispiel das Jugendamt zu uns oder anderen Stellen Kontakt aufnehmen, die näher an den Familien dran sind. Denn die Familien brauchen in erster Linie Vertrauenspersonen. Das kostet aber viel Kraft, dafür braucht man viele Menschen - und viel Geld. Schult: Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, daß immer noch zu wenig Geld da ist. Es müßten vor allem mehr Leute in die Familien gehen. Weil es eben oft die Eltern sind, die eine Therapie oder Unterstützung brauchen. Die Fragen stellte Carolin Ströbele, tagesschau.de Quelle (gefunden im Gelben Forum) Die Arche


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SÄUGLINGSKRIPPE - ERFAHRUNGEN EINER JUNGEN MUTTER

Der folgende Bericht, aufgeschrieben von einer jungen Mutter, verdeutlicht, daß eine Krippe keine einem Kind angemessene Betreuungsform ist. Als ich schwanger wurde und mein Freund plötzlich kein Kind mehr haben wollte, war das für mich kein großes Drama; ich wollte dieses Kind, auch wenn ich es jetzt allein erziehen mußte. Als mein Kind endlich da war, nahm ich mir vor, ein halbes Jahr lang zu stillen, dann würde es bestimmt sehr gesund sein und ein bißchen Krippe schon überstehen. Katrin bekam 1 ½ Mahlzeiten mit der Flasche, ansonsten wurde sie gestillt. Anfangs kam sie zweimal und dann noch lange Zeit bis etwa zum 5. Monat wollte sie einmal nachts die Brust. Sie schrie kaum, nur wenn sie Hunger hatte, doch dann bekam sie sofort etwas. Ich hatte ein gesundes und fröhliches Kind Bis zum 7. Monat war Katrin nur mit mir zusammen, und es gab keine Schwierigkeiten. Sie lachte viel und sie war nie krank, obwohl sie manchmal mit kranken Kindern in Berührung kam. Sie wollte auch nie einen Schnuller haben. Allmählich kam die Zeit, wo ich an meine berufliche Zukunft denken mußte. Katrinchen kam kurz vor dem Ende einer 3 Jahre zuvor begonnenen Ausbildung, und der Termin für das Nachholen der Abschlußprüfung rückte näher. "Eine Krippe schadet doch dem Kind nicht" Mir schien es wichtig, Katrinchen ein bißchen einzugewöhnen, damit ich das langsam machen konnte. Ich dachte an ein Gespräch mit Frauen, welche an der Pädagogischen Hochschule studierten. Sie erzählten mir, daß sie von dortigen Psychologen die Auskunft erhielten, daß bei der Unterbringung in Krippen keinerlei Schäden zu erwarten seien, wenn man sich am Abend intensiv dem Kind widme. Auch hatte ich selbst während der Schwangerschaft Gelegenheit, anläßlich einer Gesprächsrunde für alleinerziehende Mütter, von einer Psychologin genau das gleiche zu hören. Also sagte ich mir, wenn ich Katrin langsam an die neue Umgebung und an die beiden neuen Bezugspersonen, welche die Gruppe leiten, gewöhne, dann klappt das schon. Ich brachte Katrin in der ersten Woche nur je 1 Stunde in die Krippe. Nach und nach versuchte ich, ihren Aufenthalt dort zu verlängern. Eine Krankheit nach der anderen Es dauerte nicht lange, da wurde Katrin das erstemal krank. Ich hatte schon während der Schwangerschaft mitbekommen, daß die Kinder häufig Bronchitis, Soor und Brechdurchfall haben. Doch ich dachte immer, mein Kind wird schon nicht so häufig krank werden. Die Ärztin diagnostizierte eine spastische Bronchitis. Aber sie beruhigte mich mit den Worten: "Das ist kein Grund zur Beunruhigung, viele Kinder haben jetzt Bronchitis; im 2. Halbjahr lassen auch die Abwehrstoffe der Mutter nach, und das Kind muß jetzt eigene bilden." Ich fragte sie noch, ob die Unterbringung in einer Krippe schädlich für das Kind sei. Aber sie beruhigte mich mit den Worten: "So wie Sie das machen, mit dem langsamen Eingewöhnen, Schlafen im eigenen Kinderwagen usw. sehe ich keinen Grund zur Beunruhigung, denn es ist ja auch wichtig, daß man sich selbst einen gewissen Freiraum schafft und sich nicht so sehr für das Kind aufopfert." Als Katrin nach kurzer Zeit ein zweites Mal Bronchitis bekam, dachte ich mir, na ja, einmal noch, aber dann wird sie sicher gesund bleiben. Doch Tatsache ist, daß ich mit Katrin wegen spastischer Bronchitis von Ende Januar bis Ende März viermal bei der Kinderärztin war. Jedesmal bekam sie starke Medikamente, und zwischendurch gab ich ihr Tropfen zur Steigerung der Abwehrkräfte. Sie war bereits 9 Monate, als ich sie endlich das erstemal impfen lassen konnte; immer, wenn sie wieder gesund war und ich noch etwa 2 Wochen wartete, bis sie sich wieder etwas erholt hatte, kam schon der nächste hauseigene Infekt. Traurig, verweint und fingerlutschend Es war dann auch so, daß ich mich nicht mehr auf ihren Rhythmus verlassen konnte. Die Schlafenszeiten wurden immer kürzer. Wenn ich sie abholte, bot sich mir immer mehr das Bild einer stark fingerlutschenden Katrin mit traurigen, verweinten Augen, selten bei der ihr von Anfang an vertrauten Betreuerin, sondern immer öfter auf dem Arm der Erzieherin aus der anderen Gruppe, dann wieder einer Praktikantin, ebenfalls aus der anderen Gruppe. Immer wieder fremde Gesichter Katrinchen sah also nach dem Aufwachen fremde Gesichter über sich. Ich merkte erst nach und nach, daß die beiden Betreuerinnen ihrer Gruppe gemeinsam Mittagspause machten und in dieser Zeit eine der Betreuerinnen aus der anderen Gruppe kam, abwechselnd mal die Erzieherin, mal die Praktikantin. Wieder nach kurzer Zeit mußte Katrin morgens, wenn sie in die Krippe kam, sich auf ein neues Gesicht einstellen. Es hatte eine neue Kinderpflegerin zu arbeiten angefangen. Wieder ein paar Tage später kam die Praktikantin aus der "Großen-Gruppe" ganz zur Baby-Gruppe, und die Kinderpflegerin, zu welcher Katrin bereits eine gute Beziehung hatte, wechselte zu den Anderthalb- bis Dreijährigen. Reaktion: Pavor nocturnus Aus meiner anfangs lustigen, fröhlichen und zufriedenen Katrin wurde also immer mehr eine ängstlich dreinschauende, nuckelnde Katrin, die ihre Unzufriedenheit über das Zusammensein mit dieser unruhigen Kinderhorde in nun beginnenden, langanhaltenden Einschlafstörungen und regelmäßigem, lautem nächtlichen Aufschreien zum Ausdruck brachte. Ich wurde dabei selber immer unglücklicher, bekam immer mehr Schuldgefühle, und schließlich sagte ich mir: "So kann es nicht weitergehen." Bis dahin versuchte ich, mich immer unauffällig zu verhalten, möglichst keine Kritik zu üben, denn ich hatte Angst, daß dies letztendlich das eigene Kind zu spüren bekommt. Trotzdem überwand ich diese Angst eines Tages und fragte, ob ich nicht ein bißchen länger dableiben könne, um zu sehen, wie Katrinchen sich in der Gruppe verhielt. Ich setzte mich auf den Boden. Dann sah ich, wie es abläuft das "Spielen der Babys" und die "Freude darüber, daß sie unter Gleichaltrigen sein können". Spiel in der Krippe = Kratzen, Beißen und Haareziehen Katrin krabbelt zu einer Spielzeugkiste hin und will sich hochziehen. Da wird sie an den Haaren gezogen; ich tröste sie, setze sie wieder auf den Boden. Jetzt wird sie von einem Kind blindlings weggestoßen. Wieder nach einer Weile will ein größeres Kind mit einem Holzauto auf ihrem Kopf herumhämmern. Es kriegt ständig irgendein Kind was ab, heult - muß getröstet werden, natürlich nur ganz kurz, denn es schreit schon das nächste Kind, z. B. weil es sich hochgezogen hat und wieder umgefallen ist. Meistens weinen die Kinder aber, weil sie sich gegenseitig kratzen, stoßen, zwicken und natürlich auch beißen. Mir kamen die Tränen, als ich so auf die unruhig umherlaufende, kratzende, beißende, stoßende "Kindermenge" schaute - und Katrinchen liegt da mittendrin. Eiskalter Fußboden Ich sitze auf dem Fußboden, während ich das alles sehe, etwa 10 Minuten lang und obwohl ich eine dicke Cordhose anhabe, muß ich jetzt aufstehen, denn der Fußboden ist eiskalt. Jetzt weiß ich auch, warum Katrin so oft Bronchitis hatte. Es ist zwar eine kleine Matte etwa 1 x 1 m vorhanden, auf welche die Kleinen, die noch nicht krabbeln können, immer gelegt werden, doch jetzt weiß ich, daß Katrin da nach einer Drehung sehr schnell auf dem nackten, kalten Fußboden lag - und jetzt weiß ich auch, warum die Kinderpflegerinnen meistens auf der Matte saßen weil es ihnen selbst sicher auf dem Boden zu kalt war. Ich war fertig, ich heulte und sagte mir: Egal was wird, sie kommt nie wieder in diesen "Haufen". Ich behielt mein Kind bei mir - und wir beide wurden ruhiger Ich wußte noch nicht genau, wie es weitergehen sollte, denn erst in einem Vierteljahr war Abschlußprüfung. Doch ich stellte fest, daß ich, wenn Katrin im Zimmer war, viel mehr lernen konnte, denn ich war ruhiger, weil ich sie vom Schreibtisch aus sehen konnte, und sie war auch zufriedener, spielte lange und konzentriert mit Bauklötzen, Papier, Bechern usw. Sie kam ab und zu zu mir hergekrabbelt und ging ganz von selbst wieder, wenn ich sie kurz hochgenommen hatte, ein bißchen mit ihr geschmust oder geredet hatte, zu ihren Spielsachen zurück. Es war mir eher eine angenehme Abwechslung, und ich mußte nicht immer ruhelos an die Bilder danken, wie ich sie doch ziemlich oft hatte beobachten können, da ich Katrin auch zu unterschiedlichen Zeiten abholte. Mütter, die den ganzen Tag arbeiten, kriegen die "Stoßzeiten" in der Krippe nicht mit. Die meisten bringen ihre Kinder sehr früh, wenn noch nicht alle da sind und holen sie ab, wenn sie nicht mehr alle da sind. Mir fiel auf, daß es montags immer ganz schlimm war. An diesem Tag sind die Kinder besonders aggressiv. Nach einem Wochenende bei Mama und Papa, wo sie meist ein bißchen verwöhnt werden - man will ja "ausgleichen" und "nachholen", was man die Woche über versäumt hat - bedeutet es für die Kinder jedesmal eine große Umstellung, wieder in die Krippe zu müssen, was sie mit gesteigerter Aggressivität zu kompensieren versuchen oder mit Fingerlutschen. Betreuung im Schichtdienst Da die Krippe von halb 7 Uhr früh bis 18 Uhr abends geöffnet ist, heißt es für jede Erzieherin: Schichtdienst. Die Erzieher wechseln sich ab mit Frühdienst und Spätdienst. Das heißt für die Kinder: Wenn sie bereits vor halb 9 gebracht werden, was bei den meisten der Fall ist - oder länger als bis 15 Uhr in der Krippe sind, daß sie von vornherein in diesen Zeiten wechselnde Bezugspersonen haben, zusätzlich zur Mittagszeit. Große Kinder schlagen kleine Wenn manche Kinder es bei den Gleichaltrigen nicht schaffen, der Stärkere zu sein, so schaffen sie es mit Sicherheit, wenn sie auf die kleinen, unbeholfenen Babys losgehen können. Somit haben die Babys, wenn sie mit etwa 6 bis 7 Monaten in die Krippe kommen, neben der Angst vor immer neuen Gesichtern auch noch damit fertig zu werden, sich schlagen, kratzen, beißen, an den Haaren ziehen zu lassen. Sie weinen oft und kriegen nach einiger Zeit traurige Augen von Natur aus etwas vitalere Kinder entwickeln ein aggressives Gebrüll. Auch bei Tisch schreien die Kinder Wenn ich an die Essenszeit denke, fällt mir dazu ein, daß ich mein Kind nicht schreien lassen konnte. Es bekam gleich, ich habe ja auch nur 1 Baby zu versorgen. Auch in einer großen Familie hat man immer nur ein kleines Baby, welches seine Mahlzeiten auch sicher ohne langes Schreien bekommt. Aber wenn man eine Gruppe von über 10 Babys hat und nur 2 Betreuer zum Füttern da sind, dann ist es zwangsläufig so, daß ein großer Teil eine ganze Weile schreien muß, und man braucht sich ja nicht einzubilden, daß das eigene Kind immer zuerst drankommt. Auch ist es unmöglich, einem Säugling die Flasche zu geben und gleichzeitig mit ihm Blickkontakt zu haben, denn man muß die anderen Kinder alle im Auge behalten. Katrin war also ab dem 9. Monat fast ausschließlich mit mir zusammen und in dieser Zeit wieder gesund und munter. Zur Prüfungszeit ließ es sich nicht vermeiden, Katrin wieder für etwa 1 ½ Monate stundenweise in die Krippe zu geben. Folgen der Krippe: Distanzlosigkeit und Jactatio capitis Mit 14 Monaten erlebte ich in der S-Bahn, daß Katrin zu allen Leuten hinging und sich an sie schmiegte. Ich bekam ein schlimmes Gefühl in der Magengegend, denn ich dachte mir, das kann nicht normal sein. Wenn sie das später auch macht, zu jedem Fremden hingeht, womöglich mitgeht - es wäre furchtbar für mich. Etwa zur gleichen Zeit kam es oft vor, daß sie wie eine Wahnsinnige ihren Kopf zwei- bis dreimal auf den Boden schlug, wenn ich daheim mal aus dem Zimmer ging oder wenn ihr ein größeres Kind mal ein Spielzeug wegnahm. Wehren konnte sie sich noch nicht, d. h. sie tat es nicht. Eine Kinderkrippe - ein ständiger Krankheitsherd Ihren erneuten Besuch in der Krippe überstand sie nur etwa 14 Tage lang gesund, dann war es wieder so weit, daß sie sich von den anderen Kindern angesteckt hatte und sie wieder eine Bronchitis bekam. Katrinchen war anfangs ein sehr gesundes Kind, und sie hat nie angefangen mit einer Bronchitis oder mit Brechdurchfall; sie wurde immer als eine der letzten in der Gruppe krank, dann, wenn schon alle anderen die gleiche Krankheit hatten. Wenn ein Kind mit einer Bronchitis anfängt, bekommen es immer alle. Es ist ja auch ganz klar, wenn man bedenkt, daß die Babys die Spielsachen in den Mund nehmen, wieder weglegen, das nächste Kind nimmt das weggeworfene Spielzeug, steckt es auch in den Mund und kommt somit mit den Krankheitserregern in Berührung. Oder ein Kind hat Schnupfen, liegt auf dem Boden, verschmiert dort Nasenschleim, ein anderes tappt hinein und verteilt dadurch den Schleim weiter auf dem Boden. Ein Baby krabbelt hinterher, steckt anschließend die Finger in den Mund usw. Es läßt sich gar nicht vermeiden, wenn sich so viele gleichaltrige Babys in einem Raum befinden, daß alle immer wieder angesteckt werden. Es dauert immer ungefähr 2 bis 3 Wochen, bis alle Kinder - "Kleinen-Gruppe", "Großen-Gruppe" - ihren Infekt überstanden haben. Dann kommt nach etwa 2 bis 3 Wochen bereits schon wieder ein neuer hauseigener Infekt. Es ist natürlich zwangsläufig, daß die Erzieher, Praktikanten und Kinderpfleger genauso mit diesen Infekten zu kämpfen haben. Besonders diejenigen, die noch nicht lange bei Kindern arbeiten oder erst gerade neu anfangen, wie es z. B. bei Praktikanten der Fall ist, sind besonders davon betroffen. In den 2 ½ Jahren, in denen ich hier wohne, fallen mir jetzt spontan 10 personelle Veränderungen ein, die Aushilfen und Praktikanten mit eingerechnet. Oft war es so, daß sie selber nach kurzer Zeit erst einmal krank wurden. Man kann nie sagen, wer nun ständig wen ansteckt. Einmal sind es die Kinder, die den Anfang machen, ein anderes Mal schleppt ein Erzieher eine Erkältung ein - und wieder ein anderes Mal sind es die Mütter selber, die durch ganztägige Berufsarbeit stark belastet sind und daher auch schneller krank werden. Leiden unter der Trennung Ich selber sehe dieses häufige Kranksein auch noch so: Die Kinder leiden immer wieder unter der Trennung von der Mutter, anfangs mit einem halben Jahr, ganz besonders. Aber auch noch die größeren, die 2- bis 3jährigen haben immer wieder mal Phasen, wo sie nicht in die Krippe wollen. Sie weinen, wenn die Mami weggehen will, fühlen sich nicht wohl, werden traurig, und ich bin sicher, daß zu diesem Zeitpunkt, wo die Abwehrkräfte der Mutter nachlassen, wo die Kinder eigene bilden sollten, wo sie sich mit dieser einschneidenden Veränderung von ihrem bisherigen glücklichen Leben bei Mama zum Eingewöhnen in der Krippe auseinandersetzen müssen, nicht fähig sind, Abwehrkräfte zu bilden und gar nicht anders können, als sich in eine körperliche Krankheit zu flüchten. Dann nämlich können sie wieder für eine Weile bei ihrer Mama bleiben. Endlich kann ich ganz für mein Kind da sein Katrin war erst 13 Monate, als ich mit meiner Berufsausbildung fertig war. Jetzt kann ich ganz für mein Kind da sein. Ich nehme sie überall mit - zum Einkaufen, zum Arzt usw. und ab und zu auch mal mit in die Stadt. Jetzt, wo sie eine konstante enge Beziehung zu mir haben kann, legt sie dieses Hinlaufen zu fremden Leuten völlig ab. Mir tat das damals auch deshalb so weh, weil mir schlagartig nach einigem Nachdenken bewußt wurde, warum das nicht gut ist: Das Kind weiß nicht, wohin es gehört, wo es zu Hause ist. Katrin soll sich bei mir zu Hause fühlen und nicht in der Kinderkrippe, und sie soll nicht lernen, sich mit allem und jedem zufriedenzugeben, was man ihr gerade bietet: Heute die Erzieherin, morgen jene - sie werden ja nicht gefragt. Ich möchte, daß sie zu mir eine feste Beziehung aufbauen kann und nicht, daß die Beziehung zur Erzieherin in der Krippe stärker ist. Daß sie sich nicht, wie ich es bei Kindern, welche ganztags in der Krippe sind, beobachten konnte, an die Betreuerin klammert, wenn sie von ihrer Mutter abgeholt wird. Ich muß noch an diejenigen Kinder denken, die in der Krippe viel Personalwechsel durchmachen mußten und die auch außer den Krippenzeiten viel herumgereicht wurden: Mal diese Freundin zum Babysitten, mal jene. Bei diesen Kindern konnte ich eine ungesteuerte, übersteigerte Aggressivität beobachten. Sie sind unruhig, ständig in Bewegung, können nicht konzentriert bei einem Spiel bleiben. Sie sind immer wieder darauf aus, anderen Kindern etwas wegzunehmen,. mit Vorliebe den kleineren, schwächeren. Sicher haben alle Kinder zwischen 2 und 3 Jahren mal eine Phase, wo sie sich mit Gleichaltrigen messen wollen und auch mal den anderen ihre Spielsachen wegnehmen, aber diese Phase geht vorüber. Sie ist nicht so ausgeprägt und dauert nicht so lange, nicht wie hier von 1 bis 3 Jahren. Je mehr sich die Mütter um ihre Kinder kümmern, um so besser entwickeln sie sich. Alle Kinder aber werden irgendwann unkonzentriert und zappelig, da sie sich jeden Tag mit übersteigert aggressiven Kindern auseinandersetzen müssen. Was ist mein? Einmal fangen alle Kinder an "ich" zu sagen und mit Vorliebe das Wort "mein" zu gebrauchen: Meine Mama, mein Auto, mein Buch. Aber wenn die Gruppe dann im viel zu kleinen Sandkasten sitzt und immer wieder das Wort "meine" ertönt ("meine Schaufel", "mein Eimer") und ein Kind den anderen ständig die Schaufel oder das Eimerchen aus der Hand reißt und dann noch schnell auf den Kopf klopft, dann denke ich mir, sie können gar nicht verstehen lernen, was "mein" bedeutet, denn die Spielsachen in der Krippe gehören ja allen. Wie kann auch ein Kind sich konzentriert und ausdauernd mit einem Spielzeug beschäftigen, wenn es immer wieder von den anderen gestört wird und noch dazu meist aggressiv auf den Kopf geschlagen wird. Wenn es dann hilflose Babys erwischt, die sich noch nicht wehren können, so wie es auch bei meinem Kind der Fall war, so muß dieses pro Tag sich mehrmals Wiederholende irgendwann und irgendwie ein Ventil finden. Inzwischen ist mit klar, daß diese Kinder, sobald sie laufen können, irgendwie "platzen" müssen - mit "Kopf auf den Boden schlagen" mit starkem Fingerlutschen oder anderen Symptomen. Wenn ein Baby immer wieder an den Haaren gezogen oder auf den Kopf geschlagen wird, dann glaube ich nicht, daß ihm das nichts ausmacht, sondern daß zu diesem frühen Zeitpunkt in der Entwicklung für immer eine übergroße Angst sich festsetzt oder eine sehr negative, depressive Grundstimmung für das gesamte, weitere Leben erzeugt werden kann. Quelle: Dr. Schetelig, Unsere Jugend Bitte leiten Sie diesen Newsletter an interessierte Eltern weiter. Anmeldung zum Direktbezug unter:
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FREMDBETREUUNG IM FRÜHEN KINDESALTER

Die Fremdbetreuung im frühen Kindesalter soll nach Politikerplänen in Deutschland üblicher werden. Das Besondere an der gegenwärtigen politischen Richtungsentscheidung ist, daß das für die Kinder und für die Mutter-Kind-Beziehung potentiell Schädliche und Schädigende an Krippen- oder Tagesmutterbetreuungen kaum thematisiert wird - als hätten wir nicht unter uns Abertausende Menschen, die ein Lied vom Leid in und durch Krippenerziehung singen können. In seiner kritischen Glosse über Tendenzen in der Kleinkindsozialisation zeigt Burkhard Behncke deutlich auf, daß die Kinderkrippe in erster Linie eine Erfindung von und für Erwachsene ist, die den elementaren Bedürfnissen und emotionalen Interessen der Babies und Kleinkindern zuwiderläuft. Wenn in der politischen Diskussion die Fremdbetreuung in frühestem Kindesalter so eigenartig emphatisch gefordert wird, dann liegt das unter anderem auch am eingeschränkten Blick auf kognitive Leistungsaspekte: als würde dem Säuglingsgehirn eine Entwicklungschance genommen, wenn es sich nicht in einer Kinderkrippe mit Frühförderungsprogramm aufhalten darf. Daß die Erfindung des Kindergartens für die über Dreijährigen sich seit Jahrzehnten bewährt hat, stellt niemand in Frage. Es geht um die ganz kleinen Kinder. Liebe in den ersten Lebensjahren braucht eine körperliche Vergewisserung durch Anwesenheit, weil kleine Kinder ein inneres Bild von der Mutter noch nicht sehr lange aufrechterhalten können. Sogar ein einjähriges Kind erkennt - je nach vorheriger Qualität der Beziehung - seine Mutter mitunter schon nach wenigen Tagen der Trennung nicht mehr, und solch ein früher Objektverlust hinterläßt eine erschütterte seelische Struktur, die sich nur mit größter Anstrengung innerhalb einer heilsamen Beziehung erholen kann. Aus den 1930er und 1940er Jahren stammen Forschungen aus Kinderheimen, die schon damals eindrucksvoll belegten, daß eine verläßliche Bindung an ein- und dieselbe Pflegerin mit hinreichend gutem Einfühlungsvermögen das Leben des Kindes selbst unter Bedingungen des Nahrungsmangels unvergleichlich mehr schützt und fördert als eine streng-disziplinierende oder wechselnde Pflege bei ausreichender Ernährung. Daß die ersten drei Lebensjahre die wesentlichen sind für die Etablierung des sogenannten Urvertrauens, für eine stabile psychische Struktur mit individueller emotionaler Sicherheit, ist inzwischen nicht nur den psychoanalytisch Informierten bekannt. Mit dem Urvertrauen - das Wort legt es immer so ein bißchen nahe - werden wir nicht geboren, wir müssen es erst erwerben und dafür brauchen wir eine körperlich enge, bedürfnisbefriedigende Beziehung zur einer affektregulierenden, spiegelnden Mutter, die vor innerseelischen Erschütterungen durch zu große Erregungsmengen wie Angst und Geborgenheitsverlust schützt. Egal, wie gut eine Kinderkrippe ausgerüstet, eine Pflegeperson ausgebildet ist - sie kann aus Sicht des Babies nur eine beängstigende Notlösung sein, die psychisches Wachstum zunächst erschwert oder behindert statt fördert. Aufgrund der enormen neuronalen Plastizität, also der Anpassungsfähigkeit des menschlichen Gehirns gerade in der sehr frühen Lebenszeit kann sich das Kind schnell an aversive Umstände anpassen, und gerade die besonders gut angepaßten, pflegeleicht genannten Kinder, die das Schreien schon aufgegeben haben, sind seelisch mitunter die am stärksten gefährdeten. Wir wissen schon seit den Forschungsarbeiten, die den Überlebenden der Nazi-Konzentrationslager gewidmet waren, daß der größtmögliche innere Schutz gegen die potentiell traumatisierenden Auswirkungen seelischer Erschütterungen im späteren Leben dem Menschen bereits in seiner frühen Kindheit geschenkt wird - ein in den ersten drei Lebensjahren sicher erworbenes Urvertrauen, eine ungestörte Omnipotenzphase und das Erreichen der vollen Objektkonstanz. Dies wird am besten erreicht durch eine verläßliche, bedürfnisorientierte, liebevolle und körpernahe Beziehung zur Mutter. (Daß der Vater selbstverständlich eine ebenso große, wenn anfänglich auch anders geartete Rolle spielt, soll hier ausnahmsweise einmal nur nebenbei erwähnt sein.) Es ist nicht nur eine Auswirkung der ideologischen Unfreiheit, noch ist es eine bloße Mentalitätsfrage, daß in einem sozialistisch organisierten Land wie China, in der die Kinder gewöhnlich früh von der Mutter getrennt in kollektiven Krippen oder bei Ersatz-Müttern aufwachsen, eine wirkliche Individualisierung und psychische Persönlichkeitsbildung durch auffällige orale Fixierungen, durch latente Depressivität und Brutalität der Gesellschaft ersetzt scheint. Es war auch kein Zufall, daß die Kontroversen innerhalb der Kibbuzbewegung Israels sich stets an der Frage der Kinderunterbringung entzündeten; es waren die Mütter, die das kollektive Gebot, ihre Kinder sehr früh und rund um die Uhr in fremde Hände zu geben, immer wieder kritisch thematisierten. Studien, die sich mit der Entwicklung der Kibbuzkinder befaßten, kamen zu dem Ergebnis, daß Kibbuzkinder viel länger am Daumen lutschten, daß sie im Bereich von Kreativität und Phantasie Defizite zeigten und häufig die individuelle Überzeugung vermißten, für ihre Eltern etwas besonderes zu sein. Am Ende wurde in fast allen Kibbuzim auf die kollektiven Unterbringungsformen zugunsten des Familienverbandes wieder verzichtet. Es gibt eben einfach kein kollektives oder Ersatzmilieu, das Geborgenheits- und Entwicklungsbedürfnisse eines kleinen Kindes so gut erfüllen kann wie die Mutter, an deren Körper es sich festhalten und ernähren, in deren Seele es leben, von deren Liebe es sich ein Bild machen darf. Frauen reagieren auf Streß anders als Männer. Der Schutz der Nachkommen ist für den Erhalt der Art natürlich mindestens so bedeutsam wie der siegreiche Kampf gegen oder die erfolgreiche Flucht vor den Feinden. Man hat auch herausgefunden, daß wenn dieser primäre Versorgungsimpuls als Rettung aus dem Streß ins Leere geht, die Streßsituation also als ausweglos erlebt wird, eine depressive Entwicklung droht. All die traurigen chinesischen Mütter, die entgegen ihrer Intuition ihre Kinder sechs Wochen nach der Geburt schon weggeben müssen, belegen dies. All die Kibbuzmütter, die sich wieder und wieder dagegen sträubten, ebenso. Wer wegen des weggegebenen Kindes nicht traurig werden will oder kann, ist gezwungen, Trauer und Sehnsucht zu verleugnen. Wer nicht die richtige Hilfe findet und nicht kämpfen kann oder will um die nötigen Bedingungen, eine intuitive, gute Mutter sein zu dürfen, ist gezwungen, auf Kinder zu verzichten. Überspitzt gesagt: Krippenpropaganda ist keine Hilfe für eine Mutter, die ein Kind haben will; sie ist eine Hilfe für eine Mutter, die ihr Kind weggeben will. Und das Weggeben des Kindes ist schädlicher Streß für Kind und Mutter. Eine zärtliche und langjährige verläßliche Bindung an eine Kinderfrau kann doch nicht schädlich sein, müßte doch etwas sein, was hinzukommt, eine Bereicherung des familiären Umfelds, eine Entlastung der ja auch durch vielfältige Belastungen geprägten Mutterbindung. Was in dieser positiven Beurteilung übersehen wird, ist nicht nur das elementare Bedürfnis des Babies nach der einen Mutter, deren Gerüche, Geräusche und Gewohnheiten ihm erst den Eindruck von kontinuierlicher Sicherheit und exklusiver Besonderheit vermitteln, sondern auch die zwangsläufig täglichen Trennungen und Wechsel zwischen der einen und der anderen "Mutter". Die frühe Aufspaltung des Bemutterungsangebots kann zu einer unbewußt bleibenden Aufspaltung des inneren Beziehungserlebens führen, wie wir es in vielen psychoanalytischen Behandlungen wieder finden und die häufig mit einem verdrängten oder bagatellisierten Fremdbetreuungs-Schicksal zusammenhängen: die Mutter, die - zur Verdeutlichung ruhig klischeehaft formuliert - am Abend sich die Entwicklungsfortschritte schildern läßt und den Gute-Nacht-Kuß in Empfang nimmt, kann im Kind und seinen inneren Objektrepräsentanzen vielleicht nie mehr mit der Mutter-Ersatzperson zusammenfließen, die bereitwillig Körperwärme gab und im täglichen Auf und Ab der Affekte stabil und mitschwingend präsent war. Eine Kinderfrau, eine Tagesmutter wird für ihre Arbeit bezahlt und wenn sie die Arbeit nicht mehr gut macht, oder mit dem Arbeitgeber Streit bekommt, wird sie entlassen. Das Kind, das diesen Verlust primärer Ersatz-Bemutterung hinnehmen muß, wird nicht gefragt werden. Es wird trauern, aber die Trauer wird von der Mutter schwerlich begleitet werden können, denn sie sieht keinen Trauerbedarf und muß sich möglicherweise auch gegen Gefühle von Eifersucht schützen, gegen eigene Zweifel und Verlustangst hinsichtlich der Liebe ihres Kindes. Die Trauer um den Verlust der Kinderfrau muß sodann vom Kind verdrängt werden, um die Beziehung zur Mutter nicht zu gefährden, und bleibt als eine Spur der Entfremdung zwischen ihnen beiden erhalten. Früher glaubte man, daß Säuglinge noch keine individuellen Unterschiede wahrnehmen, daß es egal sei, wer sie füttert und wickelt und in den Armen wiegt, daß die pünktliche und freundliche Befriedigung der körperlichen Bedürfnisse durch egal welche Person ausreiche, einem Baby Geborgenheit zu vermitteln. Zum Glück haben die Säuglingsforscher uns da seit langem eines Besseren belehrt. Ein Mensch, so klein er auch sein mag, bindet sich nicht an Funktionen oder Ämter, er bindet sich an Menschen, die ihre Funktionen auf ihre unverwechselbare einmalig besondere Weise ausüben. Er lernt, dem Besonderen, dem Unterschiedenen Bedeutung zu geben und dadurch endlich, daß er selbst besondere Bedeutung hat. Das Selbstwertgefühl ist dann erst geboren. Bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung von ca. 80 Jahren sind drei Jahre dafür nicht zu lang. Mutter und Kind sollte diese Zeit gegönnt werden. Quelle: SCHEERER, A.K.: Auszug aus: Fremdbetreuung im frühen Kindesalter Psychoanalyse aktuell 2007. Deutsche Psychoanalytische Vereinigung PVV Weiterführende Literatur: MEVES,CH.: Geheimnis Gehirn. Warum Kollektiverziehung und andere Unnatürlichkeiten für Kleinkinder schädlich sind. Resch Verlag. Bitte leiten Sie diesen Newsletter an interessierte Eltern weiter. Anmeldung zum Direktbezug unter:
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N e w s l e t t e r (Nr.3)
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DER WAHNWITZ DER 500.000 NEUEN KRIPPENPLÄTZE
von Johannes Pechstein

Die sog. "Familienministerin" der CDU, Frau von der Leyen, fordert eine halbe Million zusätzlicher Krippenplätze für die Tagesaufbewahrung von Kindern vor dem 3.Geburtstag, zwecks Doppelerwerbstätigkeit der Eltern im Zeitalter der Millionenarbeitslosigkeit. Bis 2013 sollen es 750.000 Plätze sein, für mehr als ein Drittel der Kinder dieser Jahrgänge. Die Zeitungsfrau an der Ecke kommentiert: "Das ist Wahnwitz, nie hätte ich meine Kinder in den ersten drei Lebensjahren aus den Händen gegeben." Frau v.d.Leyen will ihr eigenes Lebensmodell dem Volke überstülpen: "Ein Kind konventionell, die anderen sechs zur alleinerziehenden Tagesmutter mit zwei eigenen Kindern", also in die Kleinkrippe, erzählte sie öffentlich ihre eigene Erziehungsmethode. Die Ministerin weiß offenbar nichts von der langfristigen Bedeutung früher Eltern-Kind-Bindung für die künftige psychosoziale Gesundheit der Gesellschaft. Sie jongliert noch dazu mit falschen Zahlen: Weder unterstützt der Staat die Familien heute jährlich mit "180 Milliarden Euro", noch stimmen die "Drei Milliarden Kosten" jährlich für ihre neuen Krippenpläne. Jeder, der in Krippen geforscht hat, weiß, daß in den sogenannt "guten" Nothilfe-Krippen, die allein wir in begrenztem Maße brauchen, schon die laufenden Betriebskosten pro Kind und Monat bei mindestens 2.000,- Euro liegen, ohne sonstige Investitionen für Gebäude und Sachmittel. Das ergäbe nach Adam Riese (500.000 x 12 x 2.000 Euro) dann schon im Minimum von 12 Milliarden Betriebskosten. Das groß angekündigte, inzwischen parlamentarisch durchgesetzte "Elterngeld" für doppelt außerhäuslich erwerbstätige Eltern ist nur ein kümmerlicher Teil eines solchen Betrages. Mit 12 Mrd. Euro (für die angepeilte Gesamtzahl von 750.000 Plätzen bedürften es 18 Mrd. Euro) könnten die Familien im Lande hingegen durchaus in die Lage versetzt werden, ihre Kinder im Sinne einer echten "Wahlfreiheit" wenigstens in der ersten Lebenszeit ohne die Knechtschaft zur außerhäuslichen Erwerbstätigkeit beider Elternteile selbst aufzuziehen. Damit könnten elterliche Nähe, Bindungschancen und psychosoziale Grundstabilität der nächsten Generation bewirkt werden. Heute tradiert Deutschland hingegen neben dem weltweit niedrigsten Familienlastenausgleich nur eine reproduktionswidrige Verunsicherung der Familien, Diskriminierung von Müttern und zunehmende geistig-seelische Deprivation - eine Entbehrung - der Kinder. Die Eltern-Kind-Bindung zu stärken wäre der eigentliche "Bildungszuwachs" der Nation, den wir angesichts steigender Probleme im Jugendalter brauchen. Niemand von den kindfernen Politikern akzeptiert heute den Langzeit-Zusammenhang von positiven oder negativen frühkindlichen Erfahrungen und deren Spätfolgen, weiß nichts davon. Ihn hat als Erster der deutsch-britische Nobelpreisträger Hans Krebs als naturwissenschaftliches Phänomen beschrieben ("Krebs'sches Gesetz"). Statt dessen wird von den biopsychosozialen Ansprüchen der Kinder - der schwächsten und manipulationsgefährdetsten Menschen der Gesellschaft - kaum oder nur in verschwommenen Worthülsen gesprochen. Alle reden nur vom "Lernen". Elterliche Nähe, Vertrauen und Liebe zu stützen: das hingegen wäre die beste zentralnervöse Aufrüstung der kommenden Generation gegen Zukunftsangst, Inaktivität, Kreativitätsverlust und auch gegen Kriminalität. Frau v.d.Leyen's Politik ist in Wahrheit ein Krieg gegen die Kinder mit längst überflüssig gewordenen ultrafeministischen Schlachten "für die Frauen", in denen aber "die Mütter" vergessen werden. Vom "Unrecht an den Müttern" sprach schon Norbert Blüm. Die schwedische Frauenrechtlerin Ellen Key, deren Vision an der vorletzten Jahrhundertwende das 20.Jahrhundert vergeblich zu einem "Jahrhundert des Kindes" machen wollte, wies der "Mütterlichkeit" eine zentrale Funktion im gesellschaftlichen Ganzen zu, weil "die Mutter der kostbarste Teil des Volkes ist, so kostbar, daß die Gesellschaft ihr eigenes höchstes Wohl befördert, wenn sie die mütterlichen Funktionen schützt. Und diese sind mit der Geburt oder dem Nähren nicht abgeschlossen, sie dauern während der Erziehung fort. Ich glaube, daß in der neuen Gesellschaft, wo alle, Frauen wie Männer, aber nicht Kinder, nicht Kranke und nicht Greise, genötigt sein werden zu arbeiten, man die Funktionen der Mutter als so wichtig für das Ganze betrachten wird, daß jede Mutter einen Erziehungsbeitrag erhalten wird, der sie .. von äußerer Arbeit für den Lebensunterhalt befreit". Statt dessen die doppelte außerhäusliche Erwerbstätigkeit beider Eltern als oberstes Ziel in einer Zeit mit permanent 4-5 Millionen Arbeitslosen zu proklamieren, ist völlig sinnwidrig, wenn die Nation gleichzeitig vor der schwersten demographischen Krise seit dem 30jährigen Krieg steht. Schon wenden sich "im Volke" die jungen Mädchen und Frauen von solchen Strategien ab. "Wenn ich Deinen Streß sehe", so die Abiturientin zur Mutter aus der 68er Generation, "dann mach ich es anders: ich suche mir erst einen treuen Mann, bekomme dann unsere Kinder - studieren und außerhalb der Familie arbeiten kann ich immer noch". Diese neuen Auffassungen werden gestützt von dramatischen Warnungen aus jenen Ländern, die bisher den Anhängern der Frau v.d.Leyen immer als Vorbilder galten: aus Skandinavien, Großbritannien, Kanada und auch Frankreich. Um mit den überholten Schlachten von vorgestern nicht unmodern zu wirken, hat die CDU-Politikerin in ihrem Ministerium von Steuergeldern eine eigene "Abteilung für "gender mainstreaming" eingerichtet. Das ist ein aus englischen Versatzstücken in Deutschland fabrizierter Verundeutlichungsbegriff (den es in dieser Kombination in der englischen Sprache gar nicht gibt), der die wahre Bedeutung von "Mutter" und "Vater" für die Kinder (zugunsten von "Arbeitnehmerin" und "Arbeitnehmer") egalisieren oder gar tilgen soll - wie 1992 in der EU (damals EG)- "Kinderrichtlinie". Auswechselbarkeit, unspezifische Belanglosigkeit der Erziehung soll für die Familien übrigbleiben, wenn sie sich das gefallen lassen würden. Aus der "schweigenden Mehrheit" des Volkes, die die deutsche Tradition der Familienkultur erhalten will, haben sich inzwischen aber politisch starke Gegenkräfte gebildet mit dem neuen "Familien-Netzwerk Deutschland" (info@Familie-ist-zukunft.de). Junge Mütter und Väter aller Berufsgruppen haben sich hier zusammengetan gegen die grundgesetz- und freiheitswidrige politische Tendenz zur Übernahme fundamentaler Erziehungsaufgaben an ihren Kindern durch den Staat und durch unpersönliche, familienfremde Erziehungsinstitutionen. "Wir haben unsere Kinder doch nicht geboren, damit sie dann von fremden Leuten aufgezogen werden - und seien diese noch so gut ausgebildet und liebevoll gesonnen. Nur wir Eltern verbünden uns lebenslang mit unseren Kindern, tragen volle Verantwortung und volles Risiko", so die Devise. Die Ministerin praktiziert eine gänzliche Mißachtung der kinderärztlichen Entwicklungsforschung und der internationalen Mehrgenerationen-Deprivationsforschung (E.Werner, USA.; Z.Matejcek, Prag). Sie glaubt irrigerweise an neue Methoden der Krippenerziehung, die alte Erkenntnisse quasi außer Kraft setzen würden. Sie weist den Sächsischen Kultusminister aus ihrer Partei zurecht, der an die prinzipiellen Gefahren der Krippenerziehung in den sozialistischen Zeiten erinnert, nämlich Entfremdung der Kinder von ihren Eltern und Entfremdung der Eltern von ihren Kindern: a la longue die Bedrohung der Solidarität zwischen den Generationen. Die Frau Ministerin nimmt in fahrlässigem Übermut auch nicht die dringenden Warnungen aus der deutschen Kinderheilkunde zur Kenntnis. In einer "Gemeinsamen Erklärung" der Akademie für Kinderheilkunde und Jugendmedizin war 1989 einmütig das Ansinnen der damaligen Ministerin Lehr verurteilt worden, auch nur für das dritte Lebensjahr (zwischen 24. und 36. Lebensmonat) durch "Öffnung der Kindergärten nach unten" die Fremdbetreuung in dieser Altersstufe maßlos zu erweitern. Das jetzige Vorhaben übersteigt die damals schon heftig inkriminierten Absichten bei weitem, da nun - nach SPD-Vorschlag, dem eilfertig gefolgt wurde - bereits Kinder ab dem 13. Lebensmonat ganztags außerfamiliär in Gleichaltrigen-Gruppen aufgenommen werden sollen: so wie zuletzt in der untergegangenen DDR. Dort wurde damals (in Dresden) z.B. eine medizinische Doktorarbeit zum Thema vergeben, wie man das morgendliche Schreien der einjährigen Kinder bei der Abgabe in die Krippe verringern könne. Ein ganzer Tag der ostdeutschen Kinderärztetagung vom Januar 1990 widmete sich den "Krankheiten der Krippenkinder" und der sog. "Krippentauglichkeit". Wesentliche Aussagen der genannten "Gemeinsamen Erklärung" von 1989, an denen heute - vom Kind her betrachtet - kein Jota zu verändern ist, lauteten: "Kinder im 3.Lebensjahr (um wieviel mehr noch solche im 2.Lebensjahr! d.Verf.) befinden sich noch in einer völlig anderen, viel empfindlicheren psycho-physischen Verfassung als Kinder z.B. im 4. Lebensjahr. Die Einrichtung von Krippen für Kleinstkinder sollte weiterhin auf soziale Notsituationen beschränkt bleiben. Die Notsituationen sollten durch eine familienfreundliche Politik vermeidbar gemacht werden. Insbesondere alleinerziehende Elternteile sollten dadurch in die Lage versetzt werden, selbst für ihre Kinder im Säuglings- und Kleinkindesalter zu sorgen. Auf das Baden-Württembergische Modell "Mutter und Kind" sowie auf verschiedene Modelle der Industrie (BASF, Bayer) zur späteren Wiedereingliederung (der Mütter in ihren Beruf) wird ausdrücklich hingewiesen." Ministerin v.d.Leyen beteuert in der Überschrift zu ihrer Krippen-Proklamation in der Süddeutschen Zeitung vom 9. Februar 2007 "Frauen mit Lebensperspektive sind auch liebevolle Mütter", als brauche sie ungefragt eine Rechtfertigung für die berufstätige Kleinstkindmutter. Es ist ein kryptischer Satz, der offenbar ausdrücken will, jemand könne von vornherein an der Liebe der Mütter zweifeln, die wegen außerhäuslicher Erwerbstätigkeit - viele davon aus materieller Zwangslage - ihre jungen Kinder in Fremdbetreuung abgeben. Das wäre in aller Regel grob ungerecht, weil die Zwangslagen hauptsächlich den unzureichenden bzw. ideologisierten familienpolitischen Entscheidungen des Staates anzulasten sind. Aber Liebe ist auch ein weites Feld und mancher, der zu lieben glaubt, lebt nur in seiner ichbezogenen Vorstellung davon, ohne genügend an die Grundbedürfnisse der jungen Kinder zu denken. Wie man es dreht oder wendet, bleibt nach dem Text ihres Interviews an diejenigen Mütter, die den Tageslauf zusammen mit ihren kleinen Kindern leben wollen, nur der Vorwurf übrig, sie seien "ohne Lebensperspektive". Diese fatal einseitige, unausgewogene Betrachtung läßt sich nicht beiseite schieben. Die Ministerin ist offenbar ideologiebesetzt und unbelehrbar. Einmal mehr erscheint sie dem Volk für ihre eigentlichen Aufgaben an den Kindern und Familien ungeeignet. Die CDU sollte sie schnellstens aus ihrem Amt abberufen. Autor: Prof. Dr. med. Johannes Pechstein Kinderarzt, Kinderpsychiater, Krippenforscher ehem. Direktor des Kinderneurologischen Zentrums Mainz Institut für Soziale Pädiatrie des Landes Rheinland-Pfalz. Weiterführende Literatur: MEVES, Ch.: Verführt. Manipuliert. Pervertiert. Die Gesellschaft in der Falle modischer Irrlehren. (Resch Verlag) MEVES,Ch.: Geheimnis Gehirn. Warum Kollektiverziehung und andere Unnatürlichkeiten für Kleinkinder schädlich sind. (Resch Verlag) Bitte leiten Sie diesen Newsletter an interessierte Eltern weiter. Anmeldung zum Direktbezug unter:
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Am Ende stehen Verwahranstalten und Arbeitspflicht
Wie ein altes sozialdemokratisches Programm so langsam Wirklichkeit wird

von André F. Lichtschlag

Eugen Richter hat bereits 1891 in seinen „Sozialdemokratischen Zukunftsbildern“ darauf hingewiesen, daß sozialdemokratische Politik für jeden etwas zu bieten hat: Kinder und Alte werden flächendeckend in staatliche Erziehungs- und Versorgungsanstalten eingewiesen. Und arbeitsfähige Frauen und Männer müssen möglichst ohne Ausnahme arbeiten, um die sozialdemokratische Umverteilungsmaschine sowie die Beamten und Politiker an deren Hebeln zu schmieren. 116 Jahre später haben sich alle Parteien mehr oder weniger dem sozialdemokratischen Programm verschrieben. In der DDR wurde es zwischenzeitlich besonders intensiv vorangetrieben. Doch endgültig durchgesetzt wird dieses Programm nun von der ganz großen sozialdemokratischen Koalition unter „unser aller Mädchen“ Angela Merkel – umgesetzt von „unser aller Mutter“ Ursula von der Leyen. Gäbe es diese Dame nicht, Eugen Richter hätte sie längst erfunden. Schauen wir zunächst einmal, wie weit sozialdemokratische Politik in mehr als 100 Jahren auf ihrem Weg zur konsequenten Zerstörung der bürgerlichen Familie als freiwilligem Sozialverband vorangekommen ist. Und werden wir uns gewahr, wie weit die Einrichtung staatlicher Ersatzsozialverbände per Zwangskollektivierung in Kasten bereits gediehen ist. Da war zunächst die Schulpflicht. Diese wurde in den vergangenen 100 Jahren stark ausgeweitet, so daß heute die Kinder ausnahmslos von mindestens 6 bis 16 Jahren, immer häufiger aber sogar von 6 bis 19 oder 20 Jahren in staatliche Erziehungseinrichtungen gepreßt werden. Danach – oft noch unterbrochen durch ein Studium an staatlichen Universitäten oder durch einen Zwangswehr- oder Ersatzdienst unter staatlichem Befehl – werden die rundum staatsverträglich geformten Geschöpfe heute etwa 40 bis 45 Jahre lang so stark wie nie zuvor in der Geschichte sozialstaatlich ausgebeutet. Waren es 1891 noch gut 10 Prozent, so nimmt ihnen Vater Staat heute bereits mehr als 50 Prozent ihres Verdienstes und steckt es in seine Umverteilungsmaschinen und -taschen. Immer neue – und immer aberwitzigere – Steuern und Zwangsabgaben wurden und werden erfunden. Und bestehende fast jedes Jahr erhöht. Selbst die Tendenz des Ausbeutungsanstiegs ist in den letzten Jahren steigend und erreichte mit dem Jahreswechsel und der bisher größten Steuererhöhung der Geschichte einen vorläufigen Höhepunkt. Der Anteil der Auszubeutenden in dieser produktiven Altersstufe konnte durch den rasanten Anstieg der Frauenerwerbsquote stark ausgeweitet werden. Waren noch 1891 nur gut 50 Prozent – nämlich mehr oder weniger alle Männer und ein paar wenige Frauen – werktätig, so sind es heute bereits mehr als 90 Prozent. Die Alten konnten erfolgreich aus der Beziehung mit ihren Kindern und Enkeln herausgelöst werden. Sie sind nun nicht mehr von diesen oder eigenen Ersparnissen, sondern vom anonymen staatlichen Rentensystem abhängig. Persönliche Zuneigung und Vorsorge wurde erfolgreich durch bürokratische Zuteilung ersetzt. Durch Einführung der Pflegeversicherung ist man auch den staatlichen Altersverwahranstalten ein gutes Stück näher gekommen. Endgültig umgesetzt werden diese aber erst nach dem Zusammenbruch des maroden Kettenbrief-Rentensystems, welcher nur noch eine Frage der Zeit ist. Was fehlt also noch, um Eugen Richters düstere Vision von 1891 endgültig sozialdemokratische Wunderwirklichkeit werden zu lassen? Zunächst müßten die Kinder von 2 bis 6 Jahren auch noch in staatliche Anstalten gepreßt werden. Natürlich nur zu ihrem eigenen Wohl, wie uns die Sozialdemokraten aller Parteien glaubhaft versichern. Denn wer würde nicht etwa eine gute staatsgebraute Club-Cola der privat gepanschten Coca-Cola vorziehen? Und noch wichtiger: Wer einmal die vorbildlichen staatseigenen Waisenhäuser in Rumänien oder die exzellente Staatsbetreuung behinderter Kinder in der Sowjetunion besuchen durfte, dem werden Restzweifel über die „fehlende Menschlichkeit“ staatseigener Betriebe wie vieles andere abhandengekommen sein. Schließlich werden wir – das weiß doch jeder – von Postbeamten immer noch am freundlichsten bedient. Doch kommen wir zurück zu den Mosaiksteinchen, die sonst noch in Eugen Richters Zukunftsbildern fehlen. Es sollten unbedingt die wenigen resistenten nicht berufstätigen Frauen in die Werktätigkeit gezwungen und die vielen halbtags angestellten Frauen in Vollzeitstellen gelenkt werden. Schließlich könnte die Zeit der Produktion und Steuerzahlung zugunsten des Staates verlängert werden, sagen wir zunächst einmal auf bis zu 67 Jahre. Was die Alten betrifft, die erste Verlängerung der Lebensarbeitszeit wurde längst beschlossen. Den Rest wird der unvermeidbare Zusammenbruch der Rentenversicherung regeln. Aber was ist mit den Kindern, die noch immer familiär behütet und beinahe frei von der staatlichen Obhut herumtollen? Und was ist mit den Frauen, die sich ihnen widmen? Die Weichen sind auch hier längst gestellt: Der Parteivorstand der SPD beschloß auf einer Klausurtagung Anfang Januar, den Rechtsanspruch auf „kostenlose“ Ganztagsbetreuung für Kinder im Vorschulalter zum Parteiprogramm zu erheben. Mindestens ein Kindergartenjahr – da sind sich SPD, CDU und FDP schon weitgehend einig – soll außerdem gleich verpflichtend als Zwangskindergartenjahr eingeführt werden. So was ist natürlich wie einst die Schulpflicht ausbaufähig und kann dann schnell auf die gesamte Zeit zwischen dem zweiten. und sechsten Lebensjahr ausgedehnt werden. Und für den sanften Meinungsumschwung der restlichen resistenten Familien, die bei all dem immer noch nicht jubeln, wird nun Ursula von der Leyen sorgen. Ihr Programm wurde nötig, weil den vereinten Sozialdemokraten in ihrem Jahrhundertprogramm zwei böse Fehler unterlaufen waren. Erstens hatten sie zwar unter Konrad Adenauer die Alterssicherung – für die vorher oft die eigenen Kinder zuständig waren – sozialisiert. Aber gleichzeitig hatte man die Kosten für die Kinderaufzucht weiterhin den Familien überlassen. Das hatte – so wie es der Liberale Ludwig Erhard bereits 1957 richtig vorhersagte – peu à peu zur Folge, daß die Geburtenrate in der Folge sank und deshalb nun immer weniger Menschenmaterial die staatlichen Umverteilungssysteme speisen kann. Zweitens hatten die sozialdemokratischen Politiker die Frauen unter Willy Brandt und Alice Schwarzer in Massen in die Werktätigkeit gedrängt. Aber das konnte nur erfolgreich geschehen, weil man den Frauen gleichzeitig erzählte, daß Kinder eher lästig sind und nicht wie etwa die Werktätigkeit der „Selbstverwirklichung“ dienten. Vor allem waren die Kinder zu teuer und Frauen wie Kinder könnten doch mit dem durch die Frauenerwerbstätigkeit erhöhten Wohlstand schönere Dinge tun als Babysitten, so jedenfalls das sich ausbreitende Empfinden vieler. Die Folge waren auch dadurch weniger Kinder. Ein zweiter gewichtiger Grund für das Absinken der Geburtenrate. Mit all den bösen Nebenfolgen für das sozialdemokratische Monstersystem. Gleichzeitig müssen deren Betreiber bis heute mit ansehen, daß sich immer noch etwa 20 Prozent der Frauen dem sozialdemokratischen Ideal der Arbeitspflicht – siehe Eugen Richter – verweigern. Und dazu zeigen Umfragen bis heute, daß Frauen in ihrer weit überwiegenden Mehrzahl Teilzeitjobs gegenüber einer Vollzeitkarriere bevorzugen. Sozialdemokratische Politiker waren also nun kurz nach der Jahrtausendwende aufgrund eigener Fehler und aufgrund von renitenten Systemverweigerern gezwungen, einen Weg zu finden, die Verweigerung erstens zu bestrafen und zweitens die Frauen propagandistisch und drittens per Scheckbuch wieder zum Kinderkriegen zu bewegen. Gleichzeitig könnte man dabei den alten Traum der flächendeckenden staatlichen Kinderverwahranstalten bereits im Vorschulalter endlich Wirklichkeit werden lassen. Den Weg fand schließlich eine CDU-Frau: Ursula von der Leyens Elterngeld erfüllt alle genannten Ansprüche mit Bravour, propagandistisch wie finanziell. Der Clou ist, daß genau die Frauen belohnt und besonders gefördert werden, die bereits zuvor möglichst einkommens- und steuerintensiv werktätig waren. Wer nun ein Kind plant, geht zumindest erst einmal im Jahr zuvor (im sogenannten Berechnungsjahr) beruflich in die Vollen. Danach dann zahlen die Steuerzahler mittels Frau von der Leyens Programm ein Jahr lang. Und nach diesem einen wohlversorgten Jahr mit Kind kommt die SPD mit ihrem neuen Angebot und der Verheißung, doch nun beim Lebensstandard keine Abstriche mehr zuzulassen. Wer könnte da noch nein sagen, wenn es zu Beginn des zweiten Lebensjahres des Sprößlings endlich heißt: Mutti muß jetzt halbtags für den Staat und halbtags für den Lebensstandard arbeiten gehen. Baby geht so lange in die Ganztagesverwahranstalt. Wer hier immer noch nein sagt, an den ist auch schon gedacht. Die letzten widerspenstigen Halbtags- oder sogar Vollfamilienmuttis bekommen nämlich erstens zur Strafe von Frau von der Leyen weniger bis nichts. Und zweitens haben sich breite Teile von CDU und FDP – und SPD, Grüne und Linkspartei ohnehin – längst die Abschaffung des Ehegattensplittings auf ihre allesamt mehr oder weniger sozialdemokratischen Fahnen geschrieben. Bisher noch kassiert der Staat von 60.000 Euro Familieneinkommen – und echte Familien haben eben nur eine gemeinsame Kasse – stets dasselbe, egal ob beide 30.000 oder der Mann 60.000 und die Frau nichts verdient. Schon sehr bald wird die zweite Familie sehr viel mehr Steuern zahlen müssen, wenn das Ehegattensplitting erst erfolgreich abgeschafft wurde. Dann wird es für arbeitsresistente Teilzeit- oder Vollhausfrauen, die ihr Kind der „kostenlosen“ staatlichen Ganztagesverwahranstalt verweigern, erst richtig teuer. Volker Zastrow brachte „die vor allem von der Familienministerin von der Leyen durchgesetzte Gleichstellungspolitik“ in seinem Buch „Gender – politische Geschlechtsumwandlung“ auf den entscheidenden fiskalpolitischen Punkt: „Der selten offen dargelegte Zweck dieser Politik ist die Erhöhung der Frauenerwerbsquote. Die Gleichstellung von Mann und Frau soll durch die Vollbeschäftigung beider verwirklicht werden.“ Ob all das am Ende den Kindern, den Vätern, den Frauen und den Alten zugute kommt? Selbstverständlich, denn Aufzucht und Hege in Staatsanstalten in der Jugend und im Alter sind – klasse wie Club-Cola und rumänische Waisenhäuser! Und zwischendurch gibt es nichts schöneres, als für Vater Staat möglichst viel schuften zu gehen. Und alle machen mit. Ausnahmen werden ohnehin nicht mehr lange geduldet.
Quelle: ef-magazin


Historisches
Geschrieben im
Forum Feminismusdiskussion
unter dem Nick "Nihilator".


In der Sowjetunion und im Ostblock hat es eigentlich keinen Feminismus in dem Sinne gegeben (alles außerhalb der Partei war den Führern suspekt, unkontrollierte Frauenbewegungen natürlich auch), stattdessen tatsächliche gesetzliche und arbeitsmäßige Gleichstellung. Zu diesen Erfahrungen hier ein paar Sätze des Historikers Martin van Creveld (aus "Das bevorzugte Geschlecht"):"In vieler Hinsicht bildete Bebels Werk die Grundlage für die ab 1918 in der Sowjetunion eingeschlagene Politik. Nachdem die Bolschewiken in einem vom Krieg und der Revolution zerstörten Land die Macht übernommen hatten, war es ihr Hauptanliegen, die Produktion wieder in Gang zu bringen. Die schnellste Möglichkeit, dieses Ziel zu erreichen, war ihrer Meinung nach die, auf das wichtigste ungenutzte Potential an Arbeitskräften zurückzugreifen, d.h. auf die riesige Anzahl unbeschäftigter Frauen. Wie Engels vorgeschlagen hatte, sollten Frauen außer Haus arbeiten. In erster Linie, um sie dazu in die Lage zu versetzen - um nicht zu sagen, sie dazu zu zwingen -, führte der im Entstehen begriffene kommunistische Staat bezüglich der Situation der Frauen einige der bisher durchgreifendsten Reformen durch.Die Natur dieser Reformen wurde von zwei Frauen, Alexandra Kollontai und Nadeschda Krupskaja (Lenins Frau) dargelegt, die beide Bebel folgten, ohne ihre geistige Verwandtschaft mit ihm anzuerkennen. Vor allem Kollontai hielt Arbeit im Dienste der Gesellschaft für das Wichtigste im Leben, ja, Arbeit war so bedeutend, daß sie den Frauen kaum die notwendige Zeit einräumen wollte, mit einer anderen »Arbeitseinheit« schwanger zu gehen. Damit Frauen arbeiten konnten, »mußten Küche und Ehe getrennt werden«. Die traditionellen Aufgaben der Frauen wie Putzen, Kochen, Waschen, Flicken und sogar die Erziehung der Kinder würden von der Gemeinschaft übernommen werden. In ihren radikaleren Momenten sagte Kollontai sogar voraus, daß Wohnungen für eine einzelne Familie verschwinden und durch Wohnheime ersetzt werden würden. Noch Ende der Zwanzigerjahre des zwanzigsten Jahrhunderts arbeiteten Architekten an Plänen für derlei Wohnheime, die jedoch nie verwirklicht wurden.Hätte man diese Pläne umgesetzt, wäre die Sowjetunion in einen riesigen, unpersönlichen Kibbuz verwandelt worden. Nicht zuletzt der Widerstand der Frauen gegenüber dem Bestreben der Partei, ihnen die Kinder wegzunehmen, ließ diese Idee scheitern. Schließlich betrafen die umfassendsten Reformen das Familienrecht. Männer waren nun nicht länger die Haushaltsvorstände. Es gab keinen Unterschied mehr zwischen ehelichen und unehelichen Kindern. Da Frauen gleichberechtigt für ihren Lebensunterhalt arbeiten sollten, wurde das Scheidungsrecht so vereinfacht, daß die Familie kaum noch existierte. (!) Abgeschafft wurde auch die Unterhaltszahlung, die, wie es hieß, im Epizentrum des alten Systems stand, das Frauen ihrer ökonomischen Unabhängigkeit und ihres Stolzes beraubt hatte.Die Ergebnisse, z.B. eine in die Höhe schießende Scheidungsrate, wurden bald sichtbar. Innerhalb weniger Jahre gab es Millionen verlassener Frauen und Kinder, die verzweifelt versuchten, ohne männliche Unterstützung zu überleben - das heißt, im großen und ganzen ohne jegliche Unterstützung. Die Armut zog Kriminalität nach sich. Eine Generation von Kindern wurde auf die Straße geworfen und war zum Diebstahl oder zur Prostitution gezwungen. Ende der Zwanzigerjahre führte die Regierung eine Kehrtwende herbei. Das Familienrecht wurde verschärft, und die Familie erhielt ihren Ehrenplatz als Keimzelle der kommunistischen Gesellschaft zurück. Um sicherzustellen, daß Männer ihre Frauen und Kinder unterstützten, führte man die Unterhaltszahlung wieder ein, nicht jedoch die Bestimmungen, die Frauen den Männern untergeordnet hatten. Kollontais Werke verschwanden aus den Bibliotheken. Mehrere der Männer, die für die früheren Gesetzesentwürfe verantwortlich gewesen waren, wurden festgenommen und erschossen. Der vielleicht wichtigste Punkt des ursprünglichen Programms, der nach wie vor verwirklicht werden sollte, war genau der, mit dem wir uns hier beschäftigen, nämlich das Bestreben, Frauen zu bezahlter Arbeit zu verhelfen.Vor der Revolution hatten die meisten Menschen in den Ländern, die nun zur Sowjetunion vereint waren, ihren Lebensunterhalt in der Landwirtschaft verdient, was natürlich bedeutete, daß Frauen immer sowohl im Haushalt als auch außerhalb des Hauses gearbeitet hatten (!). Jetzt unternahm man große Anstrengungen - die nach und nach Früchte trugen -, Frauen auch für andere Berufe zu gewinnen. Waren 1928 nur 24 Prozent der Frauen erwerbstätig, so stieg dieser Anteil 1930 auf 26,7 Prozent, 1934 auf 31,7 Prozent und 1937 auf 35,4 Prozent. Wie in anderen Ländern wurden als erste die Frauen beschäftigt, die keinen Mann hatten, der sie unterstützte. Noch 1936, als das Regime sich fest etabliert hatte, arbeiteten weniger als die Hälfte der verheirateten Frauen.Während der Zwanzigerjahre stieg die Zahl erwerbstätiger Frauen fast ausschließlich in Erwerbszweigen an, in denen sie traditionell beschäftigt worden waren, nämlich in der Leichtindustrie - Lebensmittel, Tabak, Textilien, Leder und Papier -sowie in Dienstleistungsbereichen wie den Lehrberufen und dem Handel. 1930 startete man jedoch auch eine Kampagne, um Frauen für nicht-traditionelle Erwerbszweige zu gewinnen. Zwischen 1930 und 1931 waren 44 Prozent der neuen Bauarbeiter und sogar 80 Prozent der neuen Industriearbeiter Frauen. Der Anteil der Frauen an der Arbeiterschaft in Großindustrien stieg von 28 Prozent im Jahr 1930 auf 40 Prozent im Jahr 1937. In den größten Industriestädten wie Leningrad war der Prozentsatz sogar noch höher. In einer Zeit, in der aufgrund der Weltwirtschaftskrise die Löhne und der Lebensstandard auf ein Minimum herabsanken, hatten Frauen das Vergnügen, Metall zu schmelzen, Hochhäuser zu bauen und Lokomotiven zu fahren, wurden gleichzeitig aber ermutigt, für ihre Ehemänner ein »heiteres Zuhause« zu schaffen. Einige von denen, die sich diesem Wandel unterwarfen, wurden Objekte einer umfassenden Propaganda, die als Hauptpreis ein Treffen mit dem Vater der Völker selbst einschloß. Andere wurden durch drakonische Gesetze, die das »Schmarotzertum« zu einem Verbrechen erklärten, zur Arbeit gezwungen. Doch selbst in dieser Schönen Neuen Welt arbeiteten die Frauen der Führer nicht.Zugegeben, mehr sowjetische Frauen als je zuvor verließen das Haus und wurden erwerbstätig. Doch gelang es ihnen ebenso wenig wie ihren männlichen Kameraden, die unerträgliche Starrheit des Regimes zu überwinden, ganz zu schweigen von seiner Tendenz, jede Initiative, ob ökonomischer oder anderer Art, zu ersticken. Von der Propaganda und dem Gesetz getrieben und unterstützt durch kostenlose oder fast kostenlose Kindergärten, nahmen Millionen von Frauen Lohnarbeit an. Millionen weitere gingen auf Universitäten und machten eine Berufsausbildung, oft in Bereichen wie dem Ingenieurswesen, die früher den Männern vorbehalten gewesen waren, jedoch nicht so viele, wie der Staat es sich gewünscht hätte. Und dennoch glich schließlich die in kommunistischen Ländern übliche Hierarchie im Berufsleben - einschließlich nach 1945 die Rangordnung in Satellitenstaaten wie der DDR und der Tschechoslowakei - der in allen anderen Ländern. Die meisten Frauen arbeiteten in einer Handvoll von Berufen - dem Lehramt, der Verwaltung, verschiedenen Dienstleistungsgewerben und dem Einzelhandel -, in denen es nur wenige Männer gab. Frauen hatten vor allem weniger angesehene und schlechter bezahlte Positionen inne. Die relativ hohe Anzahl von Frauen in der Medizin und im Rechtswesen zeugte lediglich von der mittelmäßigen Bezahlung und dem mäßigen Ansehen dieser Berufe. Auf den höheren Stufen der Karriereleiter traf man immer weniger Frauen an.Inzwischen machten die sehr beengten Wohnverhältnisse, die Notwendigkeit, selbst für die einfachsten Konsumgüter stundenlang anzustehen, und die Last der Hausarbeit für viele Frauen das Leben fast unerträglich. Ab den Dreißigerjahren verringerte sich die Geburtenrate. In der UdSSR waren Verhütungsmittel jedoch immer von zweifelhafter Qualität und Mangelware. Zuweilen wurde offiziell von ihnen abgeraten, oder sie waren sogar verboten. Die vorrangige Methode war dementsprechend die Abtreibung, ob legal oder nicht. Schätzungen zufolge wurden während der letzten Jahre des Sowjetregimes zwei Drittel aller Föten abgetrieben. Selbst unter den besten Bedingungen ist eine Abtreibung ein traumatisches Erlebnis. Umso mehr, wenn sie, wie in der Sowjetunion, oft unter schwierigen Bedingungen und mit wenig oder gar keiner Betäubung durchgeführt wurde. Es ist wohl kaum übertrieben, zu sagen, daß in den siebzig Jahren, die dieses Regime überdauerte, die Versuche, Frauen zu emanzipieren, indem man sie zwang, zu den gleichen Bedingungen zu arbeiten wie die Männer, deren Lebenswillen auslöschten.Etwa um 1980 begriff das Regime, daß hier ein Problem vorlag. Auf der Suche nach einer Lösung verwehrte es Frauen nun den Zugang zu 450 schwereren und gefährlicheren Berufen. Zu anderen den Frauen verliehenen »Privilegien« gehörten kürzere Arbeitszeiten, ein Vorteil, den sie noch heute im post-kommunistischen Rußland genießen. Als nächstes erlaubte man ihnen, Teilzeit zu arbeiten. Bestimmte Arbeiten wurden als Heimarbeit vergeben, so daß weibliche Erwerbstätige ihre Arbeit mit der Kinderpflege verbinden konnten. Außerdem konnten sie längeren bezahlten und unbezahlten Erziehungsurlaub nehmen sowie Urlaub, um sich um ihre kranken Kinder zu kümmern. Schließlich startete Michail Gorbatschow, der behauptete, daß Millionen überzähliger Stellen existierten, eine Kampagne, die Frauen »zurück ins Heim« (!) bringen sollte, eine Aktion, bei der sich die Väter und Mütter des Sozialismus im Grab umgedreht hätten. Auch die Frauen hatten ihre Lektion gelernt und weigerten sich rundweg, männliche Berufe zu ergreifen. Einige sehnten sich zurück nach der »russischen Küche«, die plötzlich zu einem Zentrum der »Intimität, des öffentlichen Interesses und der geistigen Kreativität« wurde. Andere verfluchten den Feminismus, der ihrer Meinung nach dafür verantwortlich war, daß sie arbeiten mußten. Das war zuwenig, zu spät. Als der Kommunismus scheiterte, war das Leben der Frauen so hart geworden, daß Rußlands Bevölkerung jährlich um eine Million (!) abnahm."




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