Samstag, 7. April 2007

Das Wort zum Sonntag

Natürliche Ordnung
Was ist das, eine natürliche Ordnung? Welches sind die Kriterien einer natürlichen Ordnung? Entspringt die natürliche Ordnung dem gesunden Volksempfinden, was immer das sein mag, z.B. der Summe aller Vorurteile?

Meiner Ansicht nach ist eine natürliche Ordnung dadurch gekennzeichnet, dass sie sich über kurz oder lang quasi von alleine herstellt. Wenn mein Hochleistungsbienenvölker sich selbst überlässt, werden sich diese über die Jahre zur Wildform zurückentwickeln, d.h. sie werden nur so viel Honig ansammeln, wie zum Überleben eines Volkes notwendig ist.
Wenn es eine natürliche Ordnung gibt, wird es keiner Kultur gelingen, über lange Zeit im Widerspruch dazu zu überleben. Wenn es eine natürliche Ordnung gibt, brauche mich mich nicht dafür zu engagieren, dass sie entsteht, denn sie bildet sich automatisch.

Ich bin durchaus der Ansicht, dass es eine natürliche Ordnung hinsichtlich der Arbeitsteilung von Mann und Frau gibt, die sowohl das Überleben der Art als auch die Reproduktion sichert. Wenn jeder nach seinen Vorlieben und Interessen handelt, dann wird sich diese Ordnung einstellen.

Feminismus, Maskulismus
Wenn wir die Entwicklung vom Mittelalter über die Neuzeit bis zur Jetztzeit betrachten, so entdecken wir eine Tendenz in der westlichen Welt, die von totaler Bindung hin zu weitgehender Bindungslosigkeit führt. Ich verwende bewußt nicht den Begriff Freiheit. Denn ohne Zweifel sind wir in anderer Hinsicht viel stärker Gebunden als unsere Vorfahren. Die staatliche Macht greift viel stärker und umfassender in unser Leben ein, als das in der Vergangenheit der Fall war. Der moderne Bürger ist quasi Leibeigener des Staates, der hinsichtlich seiner Struktur eher einer klassischen Despotie als einer attischen Demokratie ähnelt. Nie war der Bürger stärker reglementiert und verwaltet als früher. Darum sollten wir nicht von Freiheit sprechen, sondern von Bindungslosigkeit. Der Mensch der Vergangenheit war fest eingebunden in soziale Beziehungen und darau resultierten natürlich entsprechende Zwänge.
Kapitalismus kann nur in bindungslosen Gesellschaften gedeihen, da er die Beziehungen der Menschen auf ein bloßes Vertragsverhältnis reduziert. Über das Vertragsverhältnis, die nach Inhalt, Umfang und Zeit fixierte und begrenzte Bindung hinaus kennt der Kapitalismus keine Verpflichtung.
Darum hat der Kapitalismus Zünfte, Stände, regionale Bindungen zerstört und man spricht zu Recht von einer industriellen Revolution.
Der Kommunismus ist ein Kind des Kapitalismus. Man könnte den Kommunismus als Kapitalismus ohne Bourgeoisie bezeichnen. Auch hier verkommt der Mensch zum Massenwesen ohne tiefere Bindung zum Mitmenschen. Auffällig auch die Zerstörung des Privaten und die Mißachtung des Privaten. Außer zum Kollektiv, einer großen Projektgruppe, soll es keine Bindungen geben.
Dieses Phänomen ist auch dem Kapitalismus eigen, der auf die privaten Bedürfnisse seiner Arbeitnehmer keine Rücksicht kennt. Der Mensch im Kapitalismus ist ein Produktionsfaktor, mehr nicht.
Der Feminismus bringt das Ziel beider Ideologien, von Kapitalismus und Kommunismus, zum Abschluss, weil er die letzte private Bastion, die auf Treu und Glauben und Schwur beruhende Beziehung von Mann und Frau und Kindern zerstört. Man beachte die Fülle von Gesetzen, die als Folge der feministischen Bewegung erlassen wurden, um den privaten Bereich zu regulieren.
Ursprünglich war die Ehe ein rein privater Vertrag. Diesen nahm die Kirche unter ihre Fuchtel, um ihre Vorstellungen hinsichtlich der Lebensweise durchzudrücken. Dem Staat war der Zugriff auf die Ehe wichtig, um den Einfluss der Kirche zu begrenzen und um die soziale Sicherung von Müttern und Kindern auf solvente Männer abzudrücken und die entstehung von Kindern ohne diese Sicherung zu verhindern. Andererseits, und da muss man sowohl Kirche als auch den Staat der Vergangenheit loben, beide Machtinstituionen akzeptierten den privaten Bereich, grenzten in vom öffentlichen Bereich ab und überließen es den beiden Partnern, ihr Miteinander nach eigenem Gutdünken zu gestalten.
Ganz im Gegensatz zum feminisierten Staat, bei dem sich die Familienministerin als Übermutter geriert, die massiv versucht, in das Arrangement der Partner einzugreifen. Der totalitäre Ansatz ist unübersehbar.
In sofern hat der Feminismus eben nicht mehr Freiheit gebracht sondern die Bindungslosigeit in den privaten Bereich der Paarbeziehung eingeführt. Die Leerstelle, die z.B. durch das Fehlen der Männer entsteht, wird jetzt durch den Staat mehr schlecht als recht aufgefüllt.
Ob es gerechtfertigt ist überhaupt von Maskulismus zu sprechen, das bezweifle ich sehr.
Die Männerrechtsbewegung will lediglich die Ungleichgewichte beseitigen, die durch staatliche Maßnahmen zugunsten von Frauen entstanden sind. Nachdem der Staat das alte Arrangement der Geschlechter, das auf Geben und Nehmen beruhte, bewußt zerstört hatte, beließ er das Geben beim Mann und das Nehmen bei der Frau, auch nach Ende der Vertragsbeziehung. Eine solche Ordnung kann man in der Tat als unnatürlich bezeichnen. Wenn ich eine Ehe auf ein Vertragsverhältnis reduziere, dann reduzieren sich auch die Verbindlichkeiten daraus auf die Dauer dieses Verhältnisses, von einer kurzen (maximal 5 Jahre) Übergangszeit abgesehen. Und wenn z.B. eine Frau nicht in der Lage ist, für sich und die Kinder den Lebensunterhalt zu verdienen, dann kommen die Kinder eben zum Mann, der dazu in der Lage ist. Will man Frauen motivieren, nicht leichtfertig den Rückzug ins Private anzutreten, der forciert solche Regelungen. So ist dem Mann klar, dass Kinder auch seine Sache sind und der Frau ist klar, dass sie sich um ihren Lebensunterhalt selbst zu kümmern hat.
Der Männerrechtsbewegung ist eigen, dass sie kein bestimmtes Lebensmodell bevorzugt. Es handelt sich um eine liberale Bewegung, die stark die Eigenverantwortung der Menschen betont. Das zeigt sich im Kampf der englischen Männerrechtsbewegung, die sich gegen Gesetze wendet, welche die Entscheidungsfähigkeit von Frauen im Zusammenhang mit Alkoholgenuss bestreiten und somit Frauen auf die Stufe von Minderjährige und geistig und moralisch Minderwertigen reduzieren will. Ganz abgesehen davon, dass solche Gesetze dem Mann neben der Verantwortung für sein Verhalten noch die Verantwortung für das Verhalten der Frau aufs Auge drücken wollen. Ein Rückfall in Zeiten, in denen Frauen als nicht geschäftsfähig galten.
Viele Veröffentlichungen des Feminismus zeigen dessen rassistischen, sexistischen und chauvinistischen Kern. Nicht Befreiung steht auf den Fahnen, sondern Diskriminierung, Diskriminierung von Buben und Männern. Man strebt die Hälfte der schönen Seiten der Welt an, ohne die Bereitschaft zu zeigen, auch die Hälfte der üblen Seiten der Welt mit zu tragen.
Denn das Recht, die eigenen Gaben frei zu entfallten und in Konkurrenz um die Aufgaben und Früchte dieser Welt zu treten, bedarf in einer freien Gesellschaft keiner Begründung. Von daher ist der Ansatz, Ansprüche auf einer wie auch immer gearteten höheren Qualtät von Frauen zu formulieren, antiliberal. Das Gute setzt sich durch und wenn sich etwas nicht durchsetzt, dann stellt sich die Frage, ob es denn so gut ist.

Kinderaufzucht
Die Bestimmung der Frau ist es, mit dem Beginn der Regelblutung befruchtet zu werden, Kinder zu gebären, zu stillen und die ersten Jahre zu betreuen. In der Natur füllt sie diese Aufgabe bis zur Menopause aus. So ist ihr Körper gebaut. So ist ihre Psyche geprägt.
Dass diese Aufgabe unter modernen Bedingungen, auch unter dem Aspekt einer geringen Kindersterblichkeit nur noch einen kleinen Teil des weiblichen Lebens ausfüllt, hat zur Folge, dass sich Frauen andere Aufgaben suchen können und wollen. Was geblieben ist, ist die etwas andere Einstellung vieler Frauen zum Beruf, erstens was die Berufswahl und zweitens was die Gewichtung des Berufes betrifft. Zu kurz ist die Zeit, in welcher wir unter modernen Bedingungen leben, als dass die Gene sich hätten anpassen können. Wobei eine Anpassung nur erfolgt, wenn Frauen mit anderer Mentalität als das bisherige Modell, mehr Nachkommen hinterlassen.
Für den Mann ist die neue Umgebung nichts Neues, nur ein neuer Dschungel, eine neue Savanne, die es zu bewältigen gilt. Wie bisher muss der Mann Fertigkeiten erwerben, sich in seiner Gruppe gut positionieren, Status und Besitz erwerben.
Aus diesem Grund sind auch Männer ziemlich resistent, wenn es um neue Arrangements der Aufgabenverteilung zwischen den Geschlechtern geht.
Männer wissen, Frauen wollen dominante Männer, Männer, die etwas darstellen, Männer die Sicherheit vermitteln, Männer mit Status, wilde, virile Männer.

Männer spüren das. Sie werden nicht ihre Partner- und Vermehrungschancen zerstören, nur um dem Zeitgeist zu gefallen.

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