Dienstag, 10. November 2009

Freitag, 30. Oktober 2009

59 Thesen - es geht los

Wir, André Rebenow und Thomas Walter, in liebevoller Verbundenheit mit der evangelischen Kirche in Bayern, wollen mit interessierten Menschen folgende Thesen diskutieren.

59 Thesen zu Kirche, Staat und Feminismus heute

Gottesebenbildlichkeit von Mann und Frau

1. Mose 1, 27: Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Weib.
1 Mann und Frau sind Gottes Ebenbild auf die ihnen eigene, dem Geschlecht entsprechende Art und Weise. Sie haben verschiedene, sich ergänzende Wesenskerne.
2 Gottesebenbildlichkeit vollzieht sich gerade auch in der Gemeinschaft von Mann und Frau. Wer diese Gemeinschaft zerstört, beschädigt die Schöpfungsordnung. Dem wird sich eine der Schrift und dem Bekenntnis verpflichtete Kirche widersetzen.
3 Wo das weltliche Eherecht dieser Gemeinschaft nicht dienlich ist, wird eine Schrift und Bekenntnis verpflichtete Kirche Wege anbieten, diese Gemeinschaft außerhalb dieses Rechts mit dem Segen Gottes und der Fürbitte der Gemeinde zu beginnen und zu führen.
4 Auch in der Gesellschaft vollzieht sich die Gottesebenbildlichkeit nur im respektvollen Miteinander von Männern und Frauen. Eine Schrift und Bekenntnis verpflichtete Kirche wird diesen Respekt einfordern.
5 Die derzeit größte Herausforderung hinsichtlich dieses Miteinanders in unserer Gesellschaft ist der weitgehend verloren gegangene Respekt gegenüber den Männern.
6 Der Ungeist des Gender Mainstreaming ist ein Angriff auf die gute Schöpfungsordnung der konstruktiven Verschiedenheit der Geschlechter.
7 Der Religionsunterricht ist ein Ort der kritischen Auseinandersetzung mit diesem Ungeist. Hier werden Jungen wie Mädchen dazu ermutigt, die eigene geschlechtliche Identität wahrzunehmen und als natürlich und gottgewollt selbstbewusst zu leben.

Die Kirche, das Amt, die Männer und die Frauen

1. Korinther 7, 17 Nur soll jeder so leben, wie der Herr es ihm zugemessen, wie Gott einen jeden berufen hat.
Matthäus 20, 26: [...] sondern wer unter euch groß sein will, der sei euer Diener.
8 Die Eignung zu einem Kirchenamt resultiert aus der individuellen Begabung und Berufung, nicht aus dem Geschlecht. Folglich soll es kein Kirchenamt geben, von dem geeignete Menschen von Geschlechtes wegen ausgeschlossen sind (einzige Ausnahme: besondere Situationen in der Seelsorge, z.B. Geburtsklinik, Militärseelsorge).
9 Jedes kirchliche Amt ist ein dienendes Amt. Macht und Ansehen sind häufig mit der Rolle verbunden, die so ein Amt organisatorisch, gesellschaftlich oder zwischenmenschlich mit sich bringt, aber niemals Teil der Natur des Amtes selbst.
10 Die dienende Natur des Pfarr-Amtes begann sich in der Gemeindepraxis erst in neuerer Zeit, etwa nach 1950, gegenüber dem Bild vom Pfarr-Herren durchzusetzen. Die Debatte um die Frauenordination, die auch eine Macht-Debatte war, trug zu einer Entschleunigung dieses Prozesses bei, der aber weitergeführt werden muss.
11 Die Parole "Frauen an die Macht" hat gerade den vielen Frauen geschadet, die aufrichtig mit der Motivation zu dienen ein kirchliches Amt anstreben.
12 Eine Frauenförderung, deren Ziel es ist, einer bestimmten Frau zu helfen, gemäß ihrer Begabung und Berufung zu leben und ein entsprechendes Amt zu bekommen, ist Arbeiten im Einklang mit dem Heiligen Geist.
13 Eine Frauenförderung, deren Ziel es ist, die Frauen als Gruppe in kirchliche Ämter zu bringen, ohne auf die individuelle Begabung und Berufung zu achten, oder gar, um begabte und berufene Männer zu verdrängen, ist Arbeiten gegen den Heiligen Geist.
14 Parolen wie "Wir brauchen mehr Dekaninnen." oder "Es ist Zeit für eine Bischöfin." sind gottloses Geschwätz. Wenn die Zeit für eine bestimmte, entsprechend begabte und berufene Frau gekommen ist, wird sie auch ohne dieses Geschwätz Dekanin oder Bischöfin.
15 Wer in Bezug auf kirchliche Ämter Gleichstellung und Quotenerfüllung mit Chancengleichheit verwechselt, schadet der Qualität des Dienstes, sowie den vielen Frauen, die bereits heute zur Erhöhung dieser Qualität beitragen.
16 Oder ist es zumutbar, zu einer Person in den Gottesdienst oder gar in die Seelsorge zu gehen, die ihr Amt nicht ihrer Begabung und Berufung verdankt, sondern einer Gleichstellungsstelle?
17 Die von Frauenbeauftragten gerne bei Einführungen von Pfarrerinnen vorgetragene Behauptung, die Frauen (als Gruppe, um das Individuum geht es bei solchen Reden nicht) seien "nach wie vor benachteiligt", ist gottloses Geschwätz und einem Anlass, bei dem eine Frau ihrer individuellen Berufung folgt und den Dienst ihres Amtes antritt, hochgradig unangemessen.
18 Frauenbeauftragte ist heute das einzige kirchliche Amt, bei dem Individuen von Geschlechts wegen ausgeschlossen sind. Diese Ausnahme steht einer echten Chancengleichheit von Männern und Frauen in der Kirche noch im Wege.
19 Es ist gut, wenn Männer und Frauen die Wahrung von Geschlechtergerechtigkeit in der Kirche gemeinsam praktizieren. Am besten in einer Atmosphäre des konstruktiven Miteinanders, welches die Institution der Frauen- (und Männer-) Beauftragten überflüssig macht.

Kirche und Gewalt in Familien

2. Mose 20, 16: Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.
20 Es ist gut, Gewalt gegen Frauen abzulehnen. Es ist besser, jede Gewalt abzulehnen. Wer nur die Gewalt gegen Frauen ablehnt, toleriert die Hälfte der Gewalt in Partnerschaften und zwei Drittel der Gewalt außerhalb von Partnerschaften.
21 Wer das Geschwätz nachplappert, häusliche Gewalt sei von Bildung und Wohlstand unabhängig, lenkt von Bevölkerungsgruppen ab, die unserer besonderen Aufmerksamkeit und Nächstenliebe bedürfen.
22 Wer das Geschwätz nachplappert, jeder dritte Ehemann sei ein Schläger und Vergewaltiger, versündigt sich an Millionen friedlicher und fürsorglicher Ehemänner. So wird ein Generalverdacht geschaffen, der gegen das achte Gebot verstößt.
23 Wer in Bezug auf häusliche Gewalt Männer nur als Täter sieht, verweigert der Hälfte der erwachsenen Opfer das offene Ohr und die Nächstenliebe.
24 Kinder und alte Menschen sind nicht nur vor Vätern bzw. Söhnen, sondern vor allen gewalttätigen Angehörigen zu schützen. Eine Schrift und Bekenntnis verpflichtete Kirche wird hier für die Wahrheit eintreten, damit die Schwächeren unserer Gesellschaft wirksam geschützt werden.
25 Wie die Geschichte von Kain und Abel uns lehrt, ist Gewalt nicht immer Ausdruck von Macht, sondern oft auch von Ohnmacht, Beschämung und Hilflosigkeit. Eine Schrift und Bekenntnis verpflichtete Kirche wird diese Kausalität öffentlich zum Thema machen, um die Gewalt an einer möglichen Wurzel zu bekämpfen.
26 Ohnmachtserfahrungen und Beschämungen resultieren auch aus dem deutschen Familienrecht und der damit verbundenen Rechtssprechung. Diese stellen Frauen, insbesondere Müttern, häufig einen Freibrief aus, ihren Partner oder den Vater ihrer Kinder zu erpressen, was in Gewalt eskalieren kann. Eine Schrift und Bekenntnis verpflichtete Kirche wird solches Unrecht an den Pranger stellen und eine an Gottesebenbildlichkeit und Nächstenliebe orientierte Partnerschaft von Mann und Frau als Gegenentwurf vorstellen.
Die Ehe ist ein weltlich Ding, muss aber kein gottloses Ding sein.
27 Gerade im Bereich der sexuellen Gewalt gibt es viele Falschbeschuldigungen. Eine Schrift und Bekenntnis verpflichtete Kirche wird sich dafür einsetzen, dass das 8. Gebot, dem entsprechende Gesetze es in unserem Land bereits gibt, auch in der Rechtsprechung Beachtung findet.
28 Opfer von Falschbeschuldigungen sind seelisch schwer belastet und verdienen unser offenes Ohr, unsere Aufmerksamkeit und Nächstenliebe.

Seelsorge an Abtreibungsvätern

Matthäus 11, 28: Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid.
29 Die meisten Schwangerschaftskonflikte sind auch Partnerschaftskonflikte.
30 Die meisten Schwangerschaftskonflikte sind auch Vaterschaftskonflikte.
31 Auch Väter abgetriebener Kinder haben ein Recht auf Trauer. Eine der Schrift und dem Bekenntnis verpflichtete Kirche wird aktiv auf diese Väter zugehen, ihnen liebevoll zur Seite stehen, ihre Gefühle glauben und ernst nehmen und ihre Trauerarbeit unterstützen.
32 Väter haben das gleiche Recht auf aktive Beteiligung an der Entscheidung über die Abtreibung wie Mütter, denen dieses Recht bereits eingeräumt wird. Eine der Schrift und dem Bekenntnis verpflichtete Kirche wird die Väter in die Schwangerschaftskonfliktberatung aktiv einbeziehen und sich politisch für ein Recht der Väter auf diese Einbeziehung einsetzen.
33 Sind sich die Eltern in der Abtreibungsfrage uneins, wird eine Schrift und Bekenntnis verpflichtete Kirche versuchen, die Eltern aufzuklären, den Dissens klar zu benennen und im Sinne der Erhaltung des Lebens den Konflikt zu lösen.

Theologie und Feminismus

1. Tim. 1, 5: Die Hauptsumme aller Unterweisung aber ist Liebe aus reinem Herzen und aus gutem Gewissen und aus ungefärbtem Glauben
34 Feminismus ist ein Überbegriff für eine Reihe von Weltanschauungen und Ideologien, deren primäres gemeinsames Ziel es ist, Frauen (meist gegenüber Männern, wobei es hier Ausnahmen gibt) aufzuwerten. All diesen Weltanschauungen ist gemein, dass sie keine Wurzeln in Schrift, Bekenntnis und christlicher Spiritualität haben, also "weltlich" genannt werden müssen.
35 Theologie ist grundsätzlich Reden von Gott. Dass weltliche Lehren, Ideologien und Philosophien von der Aufklärung bis zum Marxismus (genau wie andere Religionen) mitreden und damit Einflussmöglichkeiten bekommen, ist jedoch beste lutherische Tradition. Dadurch eröffnet sich die Chance, unser Reden von Gott durch Herausforderungen von außen zu schleifen und zu läutern und im Dialog weiter zu entwickeln. Dies gilt auch für den Feminismus.
36 Durch die Einführung der "Feministischen Theologie" wird dem Feminismus eine Sonderstellung gegenüber anderen Religionen und Weltanschauungen eingeräumt, welche den Dialog mit diesen (also z.B. mit dem Islam oder der ökologischen Bewegung) abwertet.
37 Der Feministischen Theologie wurde, etwa durch Einrichtung entsprechender Lehrstühle an kirchlichen Hochschulen, irrtümlicherweise der Status einer theologischen Disziplin eingeräumt. Irrtümlich deshalb, weil in Wirklichkeit die bisherigen Disziplinen (Bibelkunde, Dogmatik, Ethik, Homiletik etc.) praktiziert werden, nur aus dem Blickwinkel der weltlichen Ideologie des Feminismus.
38 Durch diese einseitige Aufwertung (nicht durch die von ihr verhandelten Inhalte) erlangt die Feministische Theologie den Status einer Sonderlehre.
39 Durch die Unterdrückung einer für das Kirchenvolk nachvollziehbaren Auseinandersetzung der Theologie mit dem Feminismus (wieder: nicht durch die von der Feministischen Theologie verhandelten Inhalte!) sowie durch die Tatsache, dass feministische Literatur zur Pflichtlektüre für Theologiestudenten wurde, wird die Feministische Theologie zur Irrlehre.

Die „Bibel in gerechter Sprache“

Psalm 119, 16: Ich habe Freude an deinen Satzungen und vergesse deine Worte nicht.
Psalm 119, 160: Dein Wort ist nichts als Wahrheit, alle Ordnungen deiner Gerechtigkeit währen ewiglich.
40 Für Predigttexte und gottesdienstliche Lesungen stützen wir uns auf Bibelübersetzungen, die aufgrund ihrer Entstehungsweise (aus tiefem Glauben heraus) und des Anlasses ihrer Entstehung (dem Dienst an der „Familie der Gläubigen“) geeignet sind für die Verkündigung. Dies sind Übersetzungen, die - nach bestem Wissen und Gewissen - frei sind von ideologischen Ansätzen.
41 Besteht die Intention der „Bibel in gerechter Sprache“ darin, in Glaubensfragen Antwort zu geben, dem Glaubenden auf seinem Glaubensweg hilfreich zur Seite zu stehen?
42 In einer Schrift und Bekenntnis verpflichteten Kirche wird die Wahl einer Bibelübersetzung für einen Gottesdienst ausschließlich danach getroffen werden, ob sie bei dem konkreten Anlass dem Lob Gottes und dem Wohl der Gemeinde am besten dient.
43 Der Titel „Bibel in gerechter Sprache“ legt nahe, dass die Übersetzung aus einem sprachlichen Anspruch heraus, nicht aber aus dem Anspruch, Ausdruck tiefen Glaubens zu sein, entstanden ist.
44 Eine aus dem Titel „Bibel in gerechter Sprache“ resultierende Anmaßung besteht darin, dass er die Sprache anderer Übersetzungen als ungerecht hinstellt. Damit erweist sich der Titel selbst als ungerecht.
45 Der Titel "Bibel in Gerechter Sprache" birgt bei Zitaten das Risiko, dass das Wort "gerecht" als Wertung des Zitierenden missverstanden wird. Es ist daher zu empfehlen, den Titel als Eigennamen zu kennzeichnen, z.B. durch Anführungszeichen.

Misandrie als neue Form der Fremdenfeindlichkeit in Kirche und Gesellschaft

Eph. 2, 19: So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen.
Aus einem Entwurf für einen Gedenkstein: [...] vor allem aber zur Erinnerung und Mahnung, dass Kirche und Gesellschaft nie wieder zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit schweigen dürfen.
46 Der Bundestag beschloss die Verlängerung des lebensgefährlichen Einsatzes deutscher Männer in Afghanistan. Gleichzeitig lehnte er den Antrag des Wehrbeauftragten ab, das Budget für deren Sicherheit zu erhöhen.
WHO und Bundesgesundheitsministerium legen bei der Bekämpfung von AIDS besonderes Augenmerk auf Frauen und lassen die Männer sterben.
Eine UN-Sonderbotschafterin gegen Genitalverstümmelung blieb nach ihrer öffentlichen Aussage, Männern solle man „die Eier abschneiden“, noch mehrere Jahre im Amt.
Über die Frage, ob es sich bei den hier geschilderten Vorgängen um Verbrechen handelt, kann in einer Schrift und Bekenntnis verpflichteten Kirche offen diskutiert werden.
47 Fremdenfeindlichkeit ist von einer fundierten Kritik an einer Gruppe von Menschen dadurch abzugrenzen, dass über diese Gruppe ein verallgemeinerndes und damit schwer zu hinterfragendes Pauschalurteil (Vorurteil, Ressentiment) formuliert wird, das der Feindlichkeit Vorschub leistet und ihr den Anschein einer Rechtfertigung gibt, z.B. "Moslems unterstützen den Terrorismus.", oder "Unsere Gesellschaft wird amerikanisiert.", oder "Jahrhundertelang haben Männer die Frauen unterdrückt." Eine Schrift und Bekenntnis verpflichtete Kirche begegnet solchen Ressentiments mit Nächstenliebe, Aufklärung und detaillierter Kritik.
48 Misandrie, also der Hass auf Männer, ist eine Form von Fremdenfeindlichkeit.
49 Die Tatsache, dass viele Männer selbst der Misandrie verfallen sind, zeigt die Selbstentfremdung vieler Männer. Eine Schrift und Bekenntnis verpflichtete Kirche wird sich um konstruktive Entwicklung positiver Männlichkeit bemühen und Männer wie Frauen in ihrer geschlechtsspezifischen Selbstfindung liebevoll unterstützen.
50 Misandrie ist in unserer Gesellschaft allgegenwärtig, wie Werbung, Zeitungsschlagzeilen, Gerichtsurteile, Buch- und Filmtitel eindrucksvoll belegen.
51 Misandrie, wie jede Form des institutionalisierten Hasses, ist ein Verstoß gegen das 5. Gebot.
52 Wer sich um geschlechtergerechte Gottesnamen bemüht und gleichzeitig den Teufel einen bösen Mann sein lässt, ist sexistisch.
53 Die häufig formulierte Rechtfertigung für männerfeindlichen Sexismus, Männer seien in der Vergangenheit zu den Frauen so böse gewesen, und nun müsse das Pendel erst einmal zurückschlagen, ist gottloses Geschwätz. Kennen die Leute, die so etwas sagen, die Bergpredigt nicht?
54 Die häufig formulierte Rechtfertigung für männerfeindlichen Sexismus, Männer hätten die Frauen unterdrückt, verkennt die Tatsache, dass angesichts über Jahrmillionen gewachsener (oder, wenn man so will, schöpfungsbedingter) Rollenmodelle die Männer genau so wenig die Wahl hatten wie die Frauen. Die Überwindung dieser Rollen (für diejenigen, die dies wünschen) aber funktioniert nur über die Liebe, nicht über den Hass.
55 Männer respektieren heute in ihrer großen Mehrheit Frauen in kirchlichen Führungspositionen. Die Tatsache, dass manche Kirchenämter den Frauen sehr spät geöffnet wurden, ist folglich keine taugliche Begründung für Ressentiments gegen die Männer der Gegenwart.
56 Eine Kirche, die der Misandrie nicht Einhalt gebietet, befördert diese. Eine Schrift und Bekenntnis verpflichtete Kirche wird also deutlich Stellung beziehen gegen jede Form von Fremdenfeindlichkeit, wie sie auch die Misandrie darstellt.
57 Ein positives Resultat aus der Meiser-Debatte besteht darin, dass wir uns bewusst machen, wie wichtig Religions- und Volkszugehörigkeit für die Identitätsstiftung sind, und dass die religiöse und ethnische Identität ein schützenswertes Gut ist.
Die geschlechtliche Identität stellt ebenfalls ein schützenswertes Gut dar.
58 Gender Mainstreaming versucht, die Einebnung der Unterschiede von Männern und Frauen durch die Destruktion männlicher Identität zu erreichen. Eine Schrift und Bekenntnis verpflichtete Kirche wird gegen solche gottlosen Machenschaften deutlich protestieren.
59 Es ist gut, Gedenktafeln gegen das Schweigen aufzuhängen. Besser ist es, das eigene Schweigen zu brechen.